Amateurfußball: 2:2 beim Debüt in Buchholz, Curslack mit Netzallergie, Boll trainiert St. Paulis U23, Pascal von Loh wagt Tänzchen mit Schröders Trikot

Curslacker Torschusspanik. Zur Belustigung der Zuschauer trugen das Schiedsrichtergespann um den Unparteiischen Martin Pfefferkorn (SC Urania) und Curslacks Trainer Torsten Henke schon vor der Oberligapartie Curslack gegen Süderelbe (1:1) bei. Unmittelbar vor dem Anpfiff monierte einer der Assistenten die Beschaffenheit eines Tornetzes. „Leute, ihr seid seit eineinhalb Stunden auf der Anlage, und jetzt fangt ihr damit an“, ärgerte sich Henke. „Sie müssen das auch vorbereiten. Außerdem war hier bis 45 Minuten vor Anpfiff ein Spiel“, konterte Pfefferkorn.

Gemeinsam stapfte das Trio zur Unglücksstelle, während sich die Spieler mit Dehnübungen warm hielten. Nach schneller Reparatur des Malheurs entwickelte Curslack eine „Netzallergie“. Zwölf dicke Tormöglichkeiten reichten nur zu einem Treffer von Mike Beldzik (32.), Aufsteiger Süderelbe bestrafte den Chancenwucher mit dem zweiten vernünftigen Torschuss durch Emrecan Tutak zum Ausgleich (81.). Es war die vierte von sechs 1:0-Führungen, die Curslack diese Saison nicht zum Sieg nutzte. „Der Punkt ist super, aber nicht verdient für uns. Und die Sportanlage hier ist schön. Wir freuen uns, im nächsten Jahr wiederkommen zu dürfen“, sagte Süderelbes Trainer Jean-Pierre Richter. Henke verlor indes seinen Humor nicht: „Ob ihr wiederkommen dürft, weiß ich nicht genau.“

Sondergenehmigung für Boll? Noch vor seinem Abschiedsspiel am 11. Oktober zu seinem ersten Einsatz als hauptamtlicher Cheftrainer kam Fabian Boll in der Regionalligapartie des FC St. Pauli II in Rehden. In einer turbulenten Partie mit je einem Platzverweis auf beiden Seiten und einem durch Erdogan Pini verschossenen Foulelfmeter für Braun-Weiß trennten sich die Teams 1:1. Boll trat dabei interimsweise die Nachfolge des zum Cheftrainer der ersten Mannschaft avancierten Thomas Meggle an.

„Wir haben beim Norddeutschen Fußball-Verband eine Sondergenehmigung für die nächsten drei Monate für Fabian beantragt“, erklärte St. Paulis Liga-Obmann Hermann Klauck. So könne die U23 den neuen Trainer in aller Ruhe suchen. Die erforderliche A-Lizenz besitzt Christian Rahn, der Boll gemeinsam mit Danny Voorbraak als Co-Trainer unterstützte. Norderstedt festigte daheim gegen FT Braunschweig durch ein 2:1 den dritten Platz.

Nette Kollegen. Bemerkenswerte Solidarität mit ihrem suspendierten Stürmer Daniel Schröder bewies die Mannschaft des Oberliga-Aufsteigers Buxtehuder SV beim ersten Saisonsieg gegen den FC Elmshorn (2:1). Nach dem von Salim Aichaoui verwandelten Strafstoß zum 1:0 (31.) spurtete Verteidiger Pascal von Loh zur Trainerbank, kramte Schröders Trikot heraus und hielt es sich vor die Brust. Um Schröders Dress bildete sich eine Jubeltraube.

Buxtehudes Trainer René Klawon, der dem Torschützenkönig des Aufsteigers aus der Landesliga Hansa eine Denkpause verordnet hatte, wollte die Aktion seiner Spieler nicht kommentieren: „Ich bin erleichtert über den verdienten Sieg. Über ein zwischenzeitliches 4:0 hätte sich Elmshorn nicht beschweren dürfen. Daniel hat sich als stellvertretender Kapitän nicht so verhalten, wie er es sollte. Nun trainiert er wieder mit und dann sehen wir weiter.“

Selbstkritischer Winkel. Fast hätten sie zusammen in einer Mannschaft gespielt, doch der Verzicht des VfL 93 auf den Aufstieg in die Oberliga brachte Dennis Thießen (SC Victoria) und Stefan Winkel (SC Condor) doch noch in unterschiedliche Vereine. Das hinderte Winkel jedoch nicht daran, seinen guten Kumpel und Ex-Mitbewohner zu seinem ersten Spiel für den neuen Club als Zuschauer mitzunehmen. Thießen sah insbesondere im zweiten Durchgang einen gut aufgelegten Winkel, der sogar die Buchholzer Zuschauer mit manchem Trick verblüffte.

Am Ende reichte es nur zu einem 2:2, obwohl Condor die zweite Hälfte dominierte und Winkel per Freistoß das 2:2 durch Kristoffer Laban vorbereitete. Die neue Nummer zehn der Raubvögel hatte bis zuletzt mit seinem Engagement beim SCC gewartet, auf andere Angebote gehofft. „Es käme jetzt nur noch ein Verein im Ausland in Frage, das macht sich im Lebenslauf gut“, so der 24-jährige Winkel, der bereits bei St. Pauli II, HSV II und Altona 93 kickte – und mit seinem Spiel nicht zufrieden war: „Ich war schon besser. Da muss noch mehr kommen.“

Gemütliches Clubheim. Unter ungewöhnlichen Umständen abgebrochen wurde die Begegnung zwischen dem Harburger SC und Este 06/70 in der Bezirksliga Süd. Schiedsrichter Max Beyer (SCVM) hatte eine Stunde Geduld, doch das Gewitter, welches in der 35. Minute beim Stand von 0:0 die Fortsetzung der Partie verhinderte, wollte nicht nachlassen. Ein Sonderlob von Estes Obmann Horst Ratsch erhielten Beyer und die Harburger Gastgeber: „Alle Offiziellen und Spieler durften im Clubheim warten. Das war richtig gemütlich.“

Auslosung. Die vierte Runde des Oddset-Pokals wird heute bei der Hamburger Morgenpost ausgelost (18.30 Uhr, Griegstraße 75).