Oberligist verliert nach Spielerflucht 0:2 gegen Dassendorf. Vier Neue „in der Warteschleife“

Hamburg. Germania Schnelsens „neues“ Oberligateam hat Moral gezeigt. Die nach den Vorkommnissen um den gefeuerten Trainer Florian Gossow (Abendblatt berichtete) durch den Abgang der Spieler Tunjic, Domazet, Block, Rohweder, Oliveira, Niebuhr, Gürel, Arifi und Boateng gebeutelte Mannschaft bot Meister Dassendorf beim 0:2 einen großen Kampf.

Vorausgegangen war eine Woche, die Germanias Präsident Jörg Wohlgemut mit den Worten „Wir haben uns hier den Po aufgerissen, um den Oberliga-Fußball zu erhalten“ umschrieb. Germania ließ die neun abwanderungswilligen Akteure gegen Ablösesummen gehen, machte Co-Trainer Jouri Savitchev zum Chef und Dennis Theissen zum spielenden Co-Trainer. Am letzten Tag der Wechselfrist faxte Wohlgemut bis kurz vor Mitternacht dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) Unterlagen für schnell verpflichtete Spieler zu. Hüseyin Eren und Ömer Solmaz spielten gegen Dassendorf sofort, Saikou Ceesay, Filip Pavlovic und Osei Kwado saßen zunächst auf der Bank. Offen ist die Spielberechtigung der Neuzugänge Hiwad Sardazi, Youssef Sbou, Omar Popalyar und Maximilian Hentrich. „Sie sind in der Warteschleife. Ich hoffe, wir dürfen Unterlagen nachreichen. Da müssen wir mit Frau Sommer sprechen“, sagte Wohlgemut. Annette Sommer ist beim HFV für Passwesen und Vertragsangelegenheiten zuständig.

Zudem gestand der Verein den Wegfall von Sponsorengeldern ein und kündigte Einsparungen im Oberliga-Etat an. Die Posse um Tom Lipski, den Vorstandsmitglied Heinz Lipski angeblich Ex-Trainer Florian Gossow ins Team hineinreden wollte, erklärte Wohlgemut für beendet: „Tom bleibt in der zweiten Mannschaft.“

„Wir wollen um den Klassenerhalt kämpfen“, sagte Trainer Savitchev. Wie sein neues Team wirklich aussieht, weiß er erst nach den Gesprächen mit Annette Sommer. Vielleicht zaubern diese ja in all dem Trubel ein Strahlen auf die Gesichter in Schnelsen.