Hamburg . Fünf Spiele, fünf Punkte, Rang 14. Regionalligaabsteiger SC Victoria läuft seinen Ansprüchen hinterher. Trainer Lutz Göttling nach dem 0:2 in Meiendorf über eine nicht vorhandene Krise, Marius Ebbers und Parallelen zum letzten Oberligatitel.

Hamburger Abendblatt:

Ist die Krise da?

Lutz Göttling:

Eine Krise hätten wir, wenn alle Spieler fit wären und die Leistung nicht bringen. Viele Ausfälle, großer Umbruch, schweres Auftaktprogramm – zurzeit ist kaum mehr drin.

Sind diese Erklärungen nicht zu einfach?

Göttling:

Auf dem Platz stand heute ein zusammengewürfelter Haufen. Ohne Thiessen, Cetinkaya, Rabenhorst, Carolus, Schultz, Grubba, Eybächer und Edeling. Ich möchte einen Oberligisten sehen, der jedes Wochenende sechs bis neun Ausfälle verkraften kann.

Plus eine große Fehlentscheidung?

Göttling:

Für mich wurde Marius Ebbers im Strafraum gefoult. Ein Elfmeter für uns hätte das 1:1 bedeuten können.

Ebbers` hadert viel, wirkt lethargisch …

Göttling:

Finde ich nicht. In vier Spielen traf er dreimal. Er liegt im Soll. Sicher hat auch er sich das anders vorgestellt. Nun ist sein Name gerade Bestandteil unseres negativen Laufs. Das ärgert doch jeden Fußballer mit Herz.

Sie liegen acht Zähler hinter Titelverteidiger Dassendorf. Ist das einzuholen?

Göttling:

In unserer Situation ziemt es sich nicht, über Dassendorf zu sprechen. Wir wollen unter die ersten fünf, hoffen auf die Rückkehr der Verletzten, um erfolgreicher Fußball zu spielen.

Setzen Sie auf eine Aufholjagd wie in der Double-Saison 2011/2012?

Göttling:

Das habe ich meinem Co-Trainer Bajramovic gesagt: Damals starteten wir ähnlich schlecht wegen Verletzungspech. Am Ende waren wir Meister. Wäre toll, wenn es wieder so läuft.

Also bleibt alles möglich?

Göttling:

Den SC Victoria sollte man niemals abschreiben.