Oldenburg. Drei Spiele, neun Punkte, 9:0 Tore. Der HSV II reitet als Tabellenführer der Regionalliga Nord auf einer Euphoriewelle. Trainer Josef Zinnbauer nach dem 2:0 in Oldenburg über seine Rückkehr ins Marschwegstadion, den traumhaften Start seine Teams und die Grenzen des Ehrgeizes.

Hamburger Abendblatt:

Wie emotional war dieses Spiel für Sie?

Josef Zinnbauer:

Sehr. Ich war fünf Jahre hier Trainer. Die Fans, die Ordner, die Leute im VIP-Bereich – ich habe so viele Bekannte getroffen (lacht). Und alle sind genauso verrückt wie früher. Unser verdienter Sieg freut mich natürlich.

Ihr Team wirbelt wie aufgedreht durch die Regionalliga Nord. Ihre Erklärung?

Zinnbauer:

Wir haben viele starke Spieler, arbeiten defensiv gut. Wir versuchen, flexibel nach vorne zu spielen, sind nicht von einem Torjäger abhängig.

Welche Rolle spielt Rang eins?

Zinnbauer:

Die Jungs wollten vor dem Spiel unbedingt wieder zurück an die Spitze. Ich sehe das etwas kritisch.

Was stört Sie daran?

Zinnbauer:

Wir werden nicht aufsteigen. Ob wir Erster oder Zehnter sind, ist momentan nicht wichtig. Wir wollen schönen, dominanten Fußball spielen, uns weiterentwickeln. Ehrgeiz ist wichtig. Aber ich achte darauf, dass wir uns keinen Druck machen.

Die Fans honorieren diesen Fußball...

Zinnbauer:

Der Applaus ist das Größte für den Künstler. Heute begleiteten uns 70 Fans. Das war super. Locken wir mit unserer Spielweise auch viele Fans an die Hagenbeckstraße, wäre das klasse.

Wie viel von Ihrer Spielphilosophie steckt schon in diesem Team?

Zinnbauer:

Ich sehe noch viele Sachen, die wir verbessern können. Wie viel von mir schon in dieser Mannschaft steckt, sollen andere beurteilen.

Holen Sie noch neue Spieler?

Zinnbauer:

Die Verbreiterung des Kaders ist mein Wunsch. Wir besprechen das zeitnah im Verein.