Amateurfußball Piepers Team siegt souverän 3:0, Paloma gelingt Kunstrasenpremiere, Billstedt klagt über Gästesauna, Süderelbe plant falsche Plakate

Wegner überrascht. Eine gelungene Heimpremiere auf neuem Kunstrasen feierte Oberligist und DFB-Pokalteilnehmer USC Paloma beim 3:2 gegen Curslack-Neuengamme. „Ich habe der Mannschaft gesagt: ,Das erste Spiel auf diesem Platz wird immer in Erinnerung bleiben. Also sorgt für ein positives Ergebnis´“, gab Palomas Trainer Marco Krausz einen Teil seiner Kabinenansprache preis. Die Spieler verstanden ihn zunächst nicht und spielten eine schlechte erste Hälfte.

Mit alten Kämpfertugenden biss sich der USC jedoch in die Partie zurück, die Christoph Wegner schließlich mit einem traumhaften Knaller aus 30 Metern in den Winkel entschied. „Christoph ist unser Torjäger vor dem Herrn. In den letzten drei Jahren hat er einmal aufs Tor geschossen, und jetzt macht er mit seinem schwachen linken Fuß so ein Ding“, sagte Krausz überrascht. Schon direkt nach Wegners Treffer hatte der Coach fassungslos reagiert – und sich mehrere Sekunden ungläubig an den Kopf gefasst.

Peters lädt ein. Ein heißes Problem ereilte Hansa-Landesligist SC V/W Billstedt im Auswärtsspiel bei Concordia am Bekkamp (1:2). Zur Verwunderung der 150 Fans bat Billstedts Trainer Dennis Kreutzer seine Schützlinge in der Halbzeit zur Teambesprechung in den Sechzehnmeterraum, den es in der zweiten Halbzeit zu verteidigen galt. „Nur in unserer Gästekabine waren alle Heizungen voll aufgedreht. Es waren bestimmt 50 Grad da drin“, begründete Kreutzer die ungewöhnliche Maßnahme. „Wir haben das Concordia mitgeteilt. Sie haben uns nicht geholfen.“

Billstedts Pech: Genau den Raum, den die Spieler bei der Halbzeitbesprechung auf dem Platz besetzten, ließen sie zwei Minuten nach Wiederanpfiff bei einer Ecke frei. Cordis Georgios Cholevas bedankte sich und leitete mit einem Kopfballtreffer Billstedts unglückliche 1:2-Niederlage ein. Trotz des Fehlstarts bekräftigte Kreutzer, mindestens Fünfer werden zu wollen. Auf der Gästeliste von Concordias Manager Florian Peters steht er schon ganz oben.

„Uns hat keiner von Billstedt angesprochen. Wir hätten sofort geholfen. Der Vorwurf kann auch nicht stimmen, denn wir haben nur einen Heizungskreis“, sagte Peters. „Aber bald wird alles neu gebaut, auch die Kabinen. Wenn wir fertig sind, ist Herr Kreutzer zur Raumbegehung herzlich eingeladen.“

SC gegen VfB. In punkto Schlagfertigkeit ausnahmsweise einmal übertroffen wurde Michael Fischer, Trainer des VfL Pinneberg, nach dem 3:1-Erfolg im Oberligaspiel gegen Aufsteiger FC Süderelbe. „Ich habe hier auf Plakaten gelesen, dass wir der SC Süderelbe sind. Wie kommt ihr darauf?“, fragte Süderelbes Trainer Jean-Pierre Richter Fischer auf der Pressekonferenz.

„Wir haben den Fehler zu spät bemerkt. Das tut uns leid“, entschuldigte sich Fischer. „Macht nichts“, konterte Richter gutgelaunt, „wenn ihr zu uns kommt, kündigen wir euch als VfB Pinneberg an. Dann passt das wieder.“

Gezündelt und geflitzt. Die Fans von Barmbek-Uhlenhorst waren in Feierlaune: „Gegen Barmbek kann man mal verlieren“, sangen die Anhänger kurz vor dem Schlusspfiff gegen Altona 93 und schafften es sogar, dass die Zuschauer auf der Sitztribüne aufstanden und rhythmisch mitklatschten. 3:0 fertigte die Mannschaft von Frank Pieper den hochgehandelten Gegner ab und hätte sogar höher gewinnen können. „Ich will mich nicht noch beschweren, dass wir unsere Konter zu fahrlässig ausgespielt haben“, so Pieper glücklich.

Bereits in der dritten Minute hatte Janis Korczanowski für Barmbek getroffen, Sekunden nach Wiederanpfiff markierte Christian Merkle das 2:0. Von diesen Gegentoren konnte sich der AFC nie erholen. „ Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, aber mit unsere elf Neuzugängen haben wir noch viel Arbeit vor uns. Heute war das nicht gut von uns. So wie wir heute hier gespielt haben, kann man verlieren“, erkannte Altonas Trainer Oliver Dittberner die Berechtigung der Barmbeker Gesänge an. Altonas Fans reagierten unterschiedlich auf die von 838 Fans verfolgte Pleite ihrer Mannschaft. Mit einer Rauchbombe nach dem 0:2 und zwei Flitzern nach dem 0:3, die sich vor dem Barmbeker Fanblock aufbauten und danach friedlich vom Feld geführt wurden, sorgten sie für eine unnötige und eine humorige Spielunterbrechung.

Feine Schlussphasen. Zwei äußerst glückliche Dreier holten der FC St. Pauli II und Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord. Erst zwei Minuten vor dem Abpfiff stellte St. Pauli II seinen 1:0-Erfolg beim Lüneburger SK sicher. Profi-Leihgabe Tom Trybull traf mit einem sehenswerten Lupfer aus 14 Metern. Zuvor hatte Lüneburg das Spiel dominiert, seine Chancen aber nicht nutzen können. Die größte Möglichkeit des Spiels vereitelte St. Paulis Torwart Philipp Heerwagen. Er hielt einen Foulelfmeter von Tezcan Karabulut (67.).

Norderstedt gelang gegen den SV Meppen trotz einer knappen Stunde Überzahlspiel erst in der Schlusssekunde der 2:1-Siegtreffer durch Björn Nadler. „Wir haben schlecht gespielt. Ich habe eigentlich gedacht, wir kassieren noch ein Tor“, sagte Norderstedts Trainer Thomas Seeliger.