Mit den Erwartungen ging er locker um. Bei der Auslosung der zweiten Runde im Oddset-Pokal der Fußballamateure gestern in Hamburg wandte Glücksbote Peter Gehrke, 72, sein Lebensmotto an: „Ich gebe mein Bestes.“

Dass dazu gehört, Widrigkeiten zu trotzen, lernte er als Jugendspieler auf dem damals noch staubigen Grandplatz des USC Paloma an der Brucknerstraße in den 50er-Jahren. „Als langer Schlaks musste ich viel einstecken. Also wehrte ich mich“, erzählt er. Ob als Außenläufer, Mittelläufer oder Rechtsverteidiger – Gehrke gab nie auf. Zwischen 1961 und 1969 trug er mit leidenschaftlicher Hingabe das Trikot des FC St. Pauli. Nach einem Foul im Derby an HSV-Legende Uwe Seeler direkt vor der Tribüne am Rothenbaum sprang sogar sein Chef auf und beschwerte sich bei ihm. „Ich habe sicher hart, aber nie absichtlich unfair gespielt“, beteuert Gehrke.

Eine Herzmuskelentzündung beendete sein Fußballer-Dasein mit nur 27 Jahren, eine erfolgreiche Karriere als Groß- und Außenhandelskaufmann folgte. Bis heute fühlt er sich dem USC Paloma verbunden. Für das DFB-Pokalspiel gegen Hoffenheim am 17. August an der Hoheluft spendierte der Verein seinem Urgestein nun eine Ehrenkarte. Wenn alle Spieler des USC ihr Bestes geben, würde das Peter Gehrke auf der Tribüne glücklich machen.