Schenefeld. Ein dramatisches 3:2 gegen Harksheide sorgte für Aufatmen bei Blau-Weiß 96 Schenefeld. Trainer Selcuk Turan über die einstigen Ziele, die Nachteile studierender Spieler und sein Bleiben im Falle des Abstiegs.

Hamburger Abendblatt:

Wie sehr haben Sie sich zur Halbzeit geärgert?

Selcuk Turan:

Zwei Fehler von uns, prompt stand es 1:2. Das tat weh. Doch wir haben das Spiel verdient gedreht.

Sie wollten ganz oben mitspielen...

Turan:

Die Vorbereitung lief super. Ich bereue meine Aussagen nicht. Nur: Nach dem 0:1 bei Paloma am vierten Spieltag revidierte ich die Ziele bereits.

Ahnten Sie, was passieren kann?

Turan:

Ja. Galke fand einen Studienplatz in Flensburg, Härter in Kiel, Gomoll in Wien. Bis Dezember gingen 14 Spieler.

War das nicht vorherzusehen?

Turan:

Vieles war nicht zu erahnen. Außerdem setzen wir bewusst auf junge Leute. Nächste Saison wünsche ich mir aber mindestens einen Handwerker. Wir brauchen zwei, drei ältere Spieler, deren privates Umfeld schon fester ist.

Sollen diese die Truppe führen?

Turan:

Wäre gut. Viele waren durch den plötzlichen Abstiegskampf sehr nervös.

Und nun steht für Ihr auswärtsschwaches Team das Derby in Wedel an...

Turan:

Wir können da was holen. Unsere Auswärtsschwäche ist mir eh ein Rätsel. Wir spielen ja nicht gegen 3000 Fans.

Reizt Sie die Oberliga noch?

Turan:

Das tut sie. Aber ich bin in Schenefeld noch nicht fertig. In der Winterpause habe ich drei Angebote von Oberligisten abgelehnt. Ich fand es übrigens nett, dass Vereine dort an mich denken.

Wann sind Sie in Schenefeld fertig?

Turan:

Wenn wir drinbleiben und später mit jungen Leuten oben angreifen.

Und falls Schenefeld absteigt?

Turan:

Wenn nicht der ganze Kader geht, bleibe ich.