Hamburg. Der SC Vier- und Marschlande bleibt die launenhafteste Mannschaft der Oberliga. Nach drei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf gelang ein 2:0 gegen die Überflieger vom SC Condor. Trainer Olaf Poschmann über Wetten in der Oberliga, ein neues taktisches System und die Leistungsschwankungen.

Hamburger Abendblatt:

Ihre Jungs überraschen Sie jede Woche...

Olaf Poschmann:

Diesmal positiv. Eigentlich wurde nur gefragt, wie hoch wir verlieren. Doch wir hatten viele Torchancen und den Sieg verdient.

Würden Sie auf Ihr Team wetten?

Poschmann:

Ich halte nicht viel von Wetten in der Oberliga. Das hat leider insgesamt unnormale Ausmaße angenommen. Bei uns haben die Spieler intern unterschrieben, nicht auf die eigenen Begegnungen zu setzen.

Anders gefragt: Wie erklären Sie sich die vielen Hochs und Tiefs?

Poschmann:

Heute hat unser neues 4-3-2-1-System sehr geholfen. Die Spielkontrolle überließen wir Condor, bei Ballgewinnen ging es ab nach vorne. Kontern liegt uns mehr als das Spiel machen. Das ist ein Teil der Antwort.

Und der andere Teil?

Poschmann:

Vielleicht fehlt mental der letzte Prozentpunkt gegen kleinere Teams. Obwohl wir zum Beispiel beim 2:3 bei Blankenese in der zweiten Hälfte nicht schlecht gespielt haben. Wir haben dort falsche Entscheidungen getroffen – und deshalb verloren.

Die Siegmund-Brüder haben zusammen 17 Tore erzielt. Sind die beiden Ihre Lebensversicherung?

Poschmann:

Philip macht das 1:0 gut. Aber ich möchte uns eher als Kollektiv sehen. Nur gemeinsam sind wir stark.

Genießen Sie es, eine solche Gemeinschaft als Ex-Trainer des FC Bergedorf 85 erleben zu können?

Poschmann:

Dort lief viel hinter meinem Rücken, hier nicht. Aber das Kapitel FC Bergedorf 85 ist für mich längst komplett abgeschlossen.