Amateurfußball Altonas Spieler gibt es jetzt zum Einkleben, Essensboykott in Bramfeld, Schönteich bricht Tabus, Killat wird berühmt

Kindergarten. Eine symbolische Ohrfeige fing sich Bramfelds Vorstandsmitglied Christiane Herzberg schon vor der Klatsche ihres Teams im Oberligaspiel gegen Barmbek-Uhlenhorst (1:5) ein. Schiedsrichter Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB) sagte das in Amateurfußballkreisen übliche vom Verein spendierte Essen nach der Partie ab. Grundlage soll eine Anweisung des Verbands-Schiedsrichterausschusses sein, derartige Bramfelder Gaben künftig zu ignorieren. „Ich muss wohl ziemlich dumm geguckt haben“, kommentierte Herzberg ihre Reaktion.

Hintergrund ist die Solidarität der Schiedsrichter im Hamburger Fußball-Verband mit ihrem Kollegen Thomas Bauer (Rahlstedter SC). Dieser war über die Medien im Fall Karl Bogucki von Bramfelds Trainer Hardy Brüning attackiert worden. Bogucki wurde nach einem Platzverweis gegen Niendorf (0:3) bis zum 18. Dezember gesperrt, obwohl eine Videoaufnahme Anlass zum Zweifel an Bauers Angaben zulässt (das Abendblatt berichtete). Bramfelds Manager Söhren Grudzinski fasste seine Meinung zum Essensboykott in einem Wort zusammen: „Kindergarten.“

Neue Ziele ohne Duft.Für zehn Sekunden ungläubiges Schweigen sorgte Dassendorfs Trainer Jan Schönteich nach dem 1:0 seiner Mannschaft im Oberligaspiel gegen Titelverteidiger Elmshorn. „Ja, wir wollen Meister werden“, sagte Schönteich in der Pressekonferenz. Bisher hatte sich der Erfolgstrainer des immer noch ungeschlagenen Aufsteigers und Tabellenführers stets eisern geweigert, vom Titel zu reden.

Schönteich setzte noch einen drauf. Seine Glückskleidung, die er seit dem ersten Spieltag ungewaschen trägt, wird die Familie daheim nicht mehr weiter durch ihren Geruch belästigen. Schönteich lässt seinen Aberglauben hinter sich. „Die Klamotten werden gewaschen“, sagte der Trainer. „Ich habe keine Lust, dass diese Story immer rausgekramt wird. Es soll nicht um mich gehen, sondern nur um meine Jungs.“

Killat in aller Munde. Eine gewisse Berühmtheit auf Curslacker Boden erlangt seit einiger Zeit Hobby-Journalist Andreas Killat von der Internetplattform hafo.de. Schon das Gastspiel der Elmshorner am 28. September in Curslack (3:0) nutzte Elmshorns Trainer Achim Hollerieth zu einer Klage über die Berichterstattung der Plattform (das Abendblatt berichtete), die in Sachen Elmshorn teilweise von Killat verantwortete wurde. Nach dem 4:0 im Oberligaspiel gegen Schnelsen machte sich nun Curslacks Manager Jens Seddig Luft und griff den, wie damals übrigens nicht anwesenden Killat an. Er hatte in der Vorschau auf ein 7:0 für Curslack getippt.

„So etwas ist absolut respektlos. Es ist eine Unverschämtheit zu tippen, dass Bert Ehm sein letztes Spiel 7:0 verliert. So geht man mit einem solchen Trainer nicht um“, ärgerte sich Seddig. Killat kommentierte die scharfen Worte gelassen. „Ehre, wem Ehre gebührt. Der Tipp war gar nicht so unrealistisch, und er ging nicht gegen Bert Ehm. Das weiß Bert aber auch. Ich komme super mit ihm klar.“Dittberner vor Verlängerung. Mit einem glatten 4:0 über die SV Blankenese bestritt Altona 93 sein letztes Heimspiel in diesem Jahr erfolgreich. Doch der Verein bot mal wieder mehr als nur Fußball. Er stellte zudem sein neues Sticker-Sammelheft vor, das sofort zum Hit wurde. Bereits gegen Blankenese verkaufte Altona über 120 Sammelhefte und fast 1500 Tütchen mit Fotos. Gleich vier Akteure dürften ihren Sammlerwert ordentlich gesteigert haben: Magnus Hartwig, Sebastian Clausen, Nikolaj Martynov und Mustafa Hadid, die die vier Treffer für den Traditionsklub markierten. Nicht nur darüber durfte sich übrigens Altonas Trainer Oliver Dittberner sehr freuen. Er steht kurz vor einer Vertragsverlängerung an der Griegstraße.