Kommunikationspannen verraten es: Trainer sitzt in Curslack das letzte Mal auf Schnelsens Bank

Hamburg. „Das Spiel in Curslack mache ich noch. Dann gehe ich. Die Lage ist so gut wie ausweglos.“ Was Bert Ehm, Noch-Trainer des Oberligisten Germania Schnelsen, nach dem 3:6 im Derby gegen Niendorf bestätigte, sollte sein Team eigentlich erst am Dienstag erfahren. Doch eine peinliche Kommunikationspanne sorgte für ein neues Kapitel aus der Rubrik „Geschichten, die das wahre Leben schreibt“ im Hamburger Amateurfußball.

Letzte Woche gelangte eine für den 4. Dezember datierte Pressemeldung – Inhalt: die Trennung von Ehm, dessen Nachfolger Victorias Co-Trainer Florian Gossow wird – offenbar in die E-Mail-Postfächer mehrerer Journalisten. Wie es dazu kam, ist unklar. Auch auf der Webseite des Vereins (germania-liga.de) fand sich das wichtige Dokument unter der Abteilung „News“. „Ein Versehen. Als wir es bemerkten, war es bereits zu spät“, ärgerte sich Schnelsens Liga-Obmann Nils Kuntze-Braack. Fortan war vielen Interessierten bekannt, was der Verein offiziell nicht bestätigen wollte. Ehm machte dem unwürdigen Geschehen ein Ende.

„Wir haben die Demission unseres Sportlichen Leiters Holger Spethmann nie auffangen können. Als er ging, brach hier zu viel weg“, erklärte Ehm.

20 Spieler verließen laut Ehm seit Saisonstart den Verein. Zuletzt musste er dank des Sparkurses gar Spieler aus der dritten Mannschaft einsetzen. Aus den letzten elf Spielen blieben nur fünf Punkte hängen. Macht Abstiegsplatz 16. Gegen den NTSV musste gar Torwart Hendrik Zander zur Pause ausgewechselt werden. Er war überfordert und, so Ehm, „den Tränen nahe“. Ein Bild mit Symbolkraft. Eine Woche vor dem Abschiedsspiel für Bert Ehm.