Dennis Mitteregger und Blankenese trennen sich. Kaderumstrukturierung als Knackpunkt

Hamburg. Blankeneses Kapitän Simon Mensah fand nach dem 0:5 gegen Oststeinbek klare Worte. „Wenn wir so spielen, wird der Klassenerhalt sehr schwierig. Schade, dass Dennis weg ist. Dass ich das so sehe, weiß ja jeder.“ Mensah ging schon beim ETV mit Dennis Mitteregger durch dick und dünn. Blankeneses Ex-Trainer – denn trotz einer „Jobgarantie bis zur Kreisliga“, die Manager Sven Piel seinem Coach noch nach dem 1:4 in Dassendorf vor zwei Wochen aussprach, ist Mitteregger nun Geschichte in Blankenese.

Der Grund dafür ist nicht Piel selbst. Mitteregger suchte vergangenen Dienstag das Gespräch mit dem Verein. Dem Vernehmen nach trennte man sich daraufhin im Guten. „Es gibt viele Gründe. Einer davon ist die notwendige Kaderumstrukturierung in der nächsten Saison“, erklärte Mitteregger.

Der Trainer wollte den Kader mittelfristig weiter verändern, um seinen offensiven Konzeptfußball spielen lassen zu können – und stieß auf Widerstände. „Die gewünschten Schritte sind in dieser Geschwindigkeit bei uns leider nicht umzusetzen“, sagte Piel.

Bis zur Winterpause sitzt er nun mit Spieler Stefan Westbrock auf der Trainerbank. Beim Debüt in Oststeinbek schepperte es bereits zur Halbzeit. „Ich bin in der Kabine sehr laut geworden“, sagte Piel. Nach einem indiskutablen Auftritt lag Blankenese 0:2 hinten. Nach besserer zweiter Hälfte wurde das Team zum Schluss gnadenlos ausgekontert und verlor schließlich 0:5. Bemerkenswert: Piel verlor dennoch kein schlechtes Wort über seinen Ex-Trainer. Er betonte sein ehrliches Bedauern über Mittereggers Abgang. Dass er sich so stark für ihn gemacht habe, bereue er „auf keinen Fall“.

Der geschaffene fußballerische Mehrwert von Mittereggers Engagement sei groß. Und der Kader trotz der auf der Papierform verheerenden fünf Punkte und 59 Gegentore „stark genug für die Oberliga“. Da kein kurzfristig agierender Retter verpflichtet werden soll, wird die Frage, wer das Team nach Thomas Seeliger und Dennis Mitteregger bald trainiert, sehr spannend werden. Piel ist bestimmt wieder eine Überraschung zuzutrauen.