SCALAs Oberligateam leitet Trainerwechsel ein. Nachfolger Peters startet mit 0:4 gegen Curslack

Hamburg. Wenigstens der übliche Lärmpegel blieb aus. Die Heimspielanlage des SC Alstertal-Langenhorn an der Langenhorner Chaussee, über die alle paar Minuten die Flugzeuge hinweg donnern, war unbespielbar. So trug SCALA sein Oberligaduell gegen Curslack am Beckermannweg auf Kunstrasen aus, wehrte sich tapfer und verlor mit 0:4. Thema aber war die Geräuschkulisse. Denn unter der Woche knallte es beim sonst so ruhigen Klub.

Trainer Oliver Kral, 33, seit 20 Jahren im Verein, und sein Co-Trainer Kai Windscheid mussten gehen. „Ich bin überrascht und menschlich sehr enttäuscht“, sagte Kral. „Teile der Mannschaft wollten mich nicht mehr.“ Wie schon vor der Partie durchsickerte, war der fünfköpfige Spielerrat mit Kritik an Kral an den Vorstand herangetreten. Dies bestätigte Spartenleiter Helmut Kammradt, der von der Aktion ebenso überrascht war wie Kral selbst. „Für uns hatte nichts auf ein gestörtes Verhältnis zwischen dem Trainer und der Mannschaft hingewiesen“, sagte Kammradt. Selbst Gespräche mit beiden Parteien hätten den Bruch nicht mehr kitten können. „Die Trennung tut mir für Oliver sehr leid“, fügte er traurig hinzu.

„Oliver ist menschlich ein Supertyp. Doch wir hatten fachliche Kritik“, erläuterte Torwart Christoph Möhring die Sicht der Spieler. Bereits nach dem 1:2 gegen Oststeinbek vor drei Wochen hätte das Team über den Spielerrat Kral und Windscheid seine Kritik mitgeteilt. Es habe sich nichts geändert. „Daraufhin schrieben wir nach dem 0:0 in Niendorf einen Brief an den Vorstand. Alle im Team haben unterschrieben.“ Unter anderem waren die Spieler mit dem Training und Krals Ansprachen unzufrieden. Doch nicht die Mannschaft, sondern der Vorstand habe Kral entlassen. So effektvoll dieses Vorgehen war, so ruhig blieb Nachfolger Nico Peters. „Was in dieser Woche passiert ist“, sagte der Ex-A-Jugend-Coach leise, „möchte ich nicht bewerten.“