Hamburg. „Alles umsonst“ war das Motto des FC Bergedorf 85 an diesem Wochenende. Freitag stoppte der Verein aus Geldmangel die Zahlungen an die Spieler. Sonntag verlor das Team trotz famoser Aufholjagd mit 3:4 gegen Schwarzenbek und stürzte auf einen Abstiegsplatz. Trainer Dietmar Demuth war nach dem Abpfiff bedient.

Hamburger Abendblatt:

Unglücklicher kann man kaum verlieren, oder?

Dietmar Demuth:

Was heißt unglücklich? Wenn man ein 0:3 aufholt, darf man so ein Gegentor nicht mehr fressen. Erfolgreich waren wir mit schnellem und einfachem Spiel. Dann verdaddeln wir den Ball. Was soll denn so was?

Wurden Sie in der Pause laut?

Demuth:

Ich habe die Jungs daran erinnert, dass wir auch dicke Chancen hatten. Zweimal bekamen wir den Ball ja sogar kurz vor der Torlinie nicht rein.

Die Spieler erhalten bis Jahresende kein Geld mehr. Sind Sie stolz, dass trotzdem alle mitziehen?

Demuth:

Die Moral der Jungs ist absolut in Ordnung. Das war heute sowieso unser letztes Aufgebot. Wir haben nicht mal einen Ersatztorhüter. Ich muss mich bei Henning Rühmann aus der zweiten Mannschaft bedanken. Er hat sich nach der Sperre für Maximilian Hentrich zur Verfügung gestellt.

Haben Sie vor der Saison auf die Torhüterproblematik hingewiesen?

Demuth:

Ja. Es wurde nicht gehandelt. Wie bei einigen anderen Dingen auch.

Haben Sie sich Ihre Aufgabe in Bergedorf so schwer vorgestellt?

Demuth:

Ich habe sie mir schwer vorgestellt, aber nicht so schwer. Es gibt viele Nebengeräusche im Verein, die das Arbeiten nicht gerade einfacher machen.

Geht es für Ihre Mannschaft bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg?

Demuth:

Natürlich. Gar keine Frage.

Bleiben Sie an Bord?

Demuth:

Das weiß ich noch nicht. Das müssen wir erst noch sehen.