Hansa-Landesligist siegt 3:2 im Topspiel gegen Türkiye. Klawon: „Wir reden nicht vom Aufstieg“

Buxtehude. „Klug, wer schon da ist“, verkündet ein Schild am Ortseingang von Buxtehude. Im kommenden Jahr dürfen wohl die Hamburger Oberligisten bei ihren Auswärtsspielen das geschickte Stadtmarketing bewundern. Denn Buxtehude ist Herbstmeister. Einen 0:2-Pausenrückstand gegen Verfolger FC Türkiye drehte Daniel Schröder vor 386 Zuschauern mit seinen Saisontoren zwölf bis vierzehn in fünf Minuten (59., 63., 64.) in ein 3:2 um.

„Ausnahmsweise war meine Halbzeitansprache laut“, sagte Trainer René Klawon. Sie wirkte. Genau wie seine erneut beschworene Formel „Wir reden nicht vom Aufstieg" schon seit Wochen guten Dienst tut. Klawon will Druck vom Team fernhalten, das mit 37 Punkten aus 13 Spielen so gut gestartet ist wie noch nie ein Hamburger Landesligist. Innenverteidiger Alexander Schulenburg hält die Abwehr zusammen, Anis Achaoui und Alexander Graap bilden eine prima Doppelsechs, Kepper Sousa da Silva ist der Freistoßkunstschütze und Schröder trifft vorne, wie er will. „Er erkennt Situationen, wenn andere noch gar nicht loslaufen“, lobt Klawon. Dazu kommt die mannschaftliche Geschlossenheit. „Keiner ist beleidigt, wenn er nicht spielt“, sagt Abteilungsleiter Karl-Heinz auf’m Kampe.

Doch die Vergangenheit hat keiner vergessen. 2007/08 spielte der Verein zum letzten Mal in der Oberliga. Es folgte der Absturz in die Bezirksliga.

Deshalb halten alle Beteiligten den Ball flach. Da auch die nicht überzeugenden Aufritte mit viel Fleiß, Einsatz und Disziplin gewonnen werden, enteilt das Team der Konkurrenz währenddessen Woche für Woche weiter. „Das Ziel Klassenerhalt können wir nicht mehr nennen“, gib Klawon immerhin zu. „Spieler wie Schulenburg, Achaoui und Graap waren mit uns schon in der Oberliga. Sie sind extra zu ihrem Karriereende zurückgekehrt. Besonders für sie würde mich der Aufstieg freuen“, blickt auf’m Kampe voraus. Aber getreu dem Stadtmotto übt er Zurückhaltung: „Wir werden uns intern mit einem neuen Ziel beschäftigen. Aber aufsteigen müssen wir nicht.“