Amateurfußball: Technische Defekte - Bramfelder Auto und HSV-Flutlicht streiken, Rahn begeht nette Tätlichkeit

Defekter Kühler durchkreuzt Taktik. Seinen Ruf als Taktikfuchs nicht weiter ausbauen konnte Bramfelds Oberligatrainer Hardy Brüning beim 1:3 in Dassendorf. Schuld daran war ein defekter Kühler, mit dem seine drei für die Startformation eingeplanten Spieler Deniz Öztürk, Igor Zdravkovic und Ömer Solmaz auf der Autobahn liegen blieben. Sie parkten ihr Auto verkehrssicher, informierten die Polizei, dass sie zunächst dringend an einem Oberligaspiel teilnehmen müssten, und riefen sich ein Taxi für die Fahrt zum Wendelweg.

„Leider waren sie erst zehn Minuten vor dem Anpfiff umgezogen. Also blieben sie erst einmal draußen, und wir mussten umstellen“, erklärte Bramfelds Liga-Manager Söhren Grudzinski. Prompt verschlief Bramfeld das erste Drittel der Partie und lag nach einer halben Stunde 0:3 hinten. Brüning wollte die Autopanne jedoch nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen: „Wir haben einen großen Kader und müssen das kompensieren können.“

War’s die Zeitschaltuhr? Ebenfalls ein technischer Defekt könnte den Nord-Bezirksligisten HSV III drei Punkte kosten. In der Partie gegen SCALA II fiel am Freitagabend in der 83. Minute beim Spielstand von 3:1 für die Rothosen das Flutlicht auf der gesamten Anlage an den Paul-Hauenschild-Plätzen aus. Da ein Platzwechsel somit unmöglich war, brach Schiedsrichter Dion Seehase (Ahrensburg) die Partie ab.

„Das Spiel war entschieden. Wir hätten schon 4:1 oder 5:1 führen können. Nun müssen wir wohl noch einmal ran“, ärgerte sich HSV III-Trainer Michael Noffz. Etwas anders sah den Spielverlauf der Co-Trainer von SCALA II, Carsten Riesenberg. „Wir waren einen Tick besser. Ein 3:3 wäre noch möglich gewesen.“ In vergleichbaren Fällen setzte der Hamburger Fußball-Verband auch spät abgebrochene Partien in der Vergangenheit neu an. Der Grund für den Flutlichtausfall liegt bisher übrigens noch im Dunkeln. „Der HSV hat uns gesagt, es sei eine rausgesprungene Sicherung im Hauptkasten oder eine vom Hausmeister falsch eingestellte Zeitschaltuhr, durch die sich das Licht auf der Anlage automatisch abschaltete“, erklärte Riesenberg.

Über das Haar gestreichelt. Eine tragische Kopie der Torfolge des Zweitligaspiels Union Berlin gegen den FC St. Pauli lieferte die U23 der Kiezkicker beim Goslarer SC in der Regionalliga Nord. Nach einer 2:0-Führung durch Tjorben Uphoff (23.) und Laurynas Kulikas (55.) verlor St. Pauli II mit 2:3.

Als spielentscheidend erwies sich nach dem Anschlusstor durch Kevin Kahlert (59.) eine angebliche Tätlichkeit von Christian Rahn am Goslarer Torschützen. „Nach einer Ecke machte Kahlert eine blamable Schwalbe. Christian Rahn streichelte ihm übers Haar und sagte ihm, dass da nichts los war. Kahlert simulierte eine Tätlichkeit, und es gab Elfmeter und Rot für Rahn. Das war eine Lachnummer“, sagte St. Paulis Liga-Obmann Hermann Klauck.

Den Strafstoß verwandelte Goslars Karsten Fischer (82.), der kurz darauf per Fernschuss den 3:2-Siegtreffer erzielte (86.). Ebenso deutliche Worte wie Klauck fand St. Paulis Trainer Thomas Meggle: „Der Schiedsrichter hat die Begegnung entschieden.“

Immer dran geglaubt. Nicht der Schiedsrichter, sondern Mike Eglseder entschied hingegen die Regionalligapartie zwischen Norderstedt und dem HSV II. Vor stattlichen 791 Zuschauern – die Begegnung wurde wegen des Andrangs mit zehn Minuten Verspätung angepfiffen – traf Eglseder zwei Minuten vor dem Abfiff zum verdienten 1:0. „Wir haben gut gespielt und immer an den Sieg gelaubt“, jubelte der Torschütze.