Suche nach „Mitteregger-Fußball“ beschert 0:7 gegen Curslack. Manager Piel gibt sich entspannt

Hamburg. Claus Hencke, Torwart des Oberligaaufsteigers SV Blankenese, hat ein schönes Lebensmotto: „Stehe nicht auf den Schienen, wenn der Zug kommt.“ Bleibt man im Bild, wurde Hencke bei der Partie gegen Curslack schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff überrollt. Jan Landau stibitzte Hencke den Ball vom Fuß, Kristof Kurczynski besorgte das 0:1. Danach erteilten die Jungs vom Gramkowweg der SVB eine Lehrstunde in Sachen Expressfußball. Nach 53 Minuten lag die Mannschaft von Trainertalent Dennis Mitteregger, der mit einer fiebrigen Erkrankung das Bett hüten musste und von Co-Trainer Stefan Westbrock vertreten wurde, mit 0:7 hinten. Dabei blieb es. Die gnädige Chancenverwertung der Curslacker bewahrte Blankenese vor einem zweistelligen Debakel.

Vier Spiele, ein Punkt, 2:16 Tore, letzter Platz, dazu das Pokalaus in der dritten Runde beim Süd-Bezirksligisten Harburger Türk-Sport – Blankeneses Startbilanz ist mehr als bescheiden. „Wir wollen uns keine Punkte ergaunern“, sagt Manager Sven Piel – und was er meint, ist die neue Fußballkultur in Blankenese. Mitteregger wurde geholt, um einen spielerisch anspruchsvollen Fußball zu etablieren. Wenig lange Bälle, viele Kurzpässe und Kombinationen.

Genau das nutzte Curslack mit Pressing aus. Blankenese wollte selbst heikle Situationen spielerisch lösen – und verlor viele Bälle. So stellt sich die Frage, ob diese Art, Fußball zu spielen, nicht zu naiv ist für einen Aufsteiger, der die Saison als Abstiegskandidat bestreitet. Piel sieht dies nicht so. „Curslack ist nicht unsere Kragenweite. Sicher kann es einen Punkt geben, wo wir was ändern müssten, aber das würde Dennis sehen“, so der Manager. Er wolle nicht, dass Mitteregger „ersetzbar“ würde, denn „wenn wir uns hinten reinstellen, kann ich mich auch wieder an die Linie stellen“. So bleibt die Hoffnung auf die „Entwicklung“, die Mitteregger seit Amtsantritt predigt – sonst könnte das Oberligajahr an Blankenese schnell vorbeirauschen.