Hamburg. Pokalaus, Spielerrevolte und ein 2:1 gegen Pinneberg trotz 40 Minuten in Unterzahl. Es sind turbulente Tage bei Oberligist Schnelsen. Trainer Bert Ehm über Rücktritte, die Bevorzugung von Spielern und seinen nach wie vor großen Erfolgshunger.

Hamburger Abendblatt:

Wie bewerten Sie dieses emotionale Spiel?

Bert Ehm:

Großartig. Wir haben Pinneberg trotz Unterzahl beherrscht, verdient das 2:1 in der 88. Minute gemacht – und es alle gemeinsam gefeiert.

Tat Ihnen das auch persönlich gut?

Ehm:

Klar. Nach den Vorkommnissen zuletzt wächst nun die Moral in der Truppe. Wir waren eine Einheit.

Acht Spieler positionierten sich am letzten Wochenende gegen Sie. Torwart André Tholen trat sogar zurück, weil er keinen Spaß mehr am Fußball habe…

Ehm:

Er ist ehrgeizig. Vielleicht schmerzt ihn das Pokalaus. Aber als Kapitän wäre er dafür verantwortlich gewesen, die Truppe zu führen.

Und die restlichen Spieler?

Ehm:

Rick Ferck ist ja wieder dabei. Bei den anderen würde ich einige zurücknehmen, einige nicht.

Haben Sie Fehler gemacht?

Ehm:

Fehler machen alle, aber ich bin ein Trainer, der auf seine Jungs hört.

Sie sollen Spieler bevorzugt haben?

Ehm:

Ich stehe dazu, dass ich meine Lieblinge habe. Das ist aber nicht ungerecht, wenn es im Rahmen bleibt. Ein Theissen oder ein Rahn in Form haben eben die sportliche Klasse, auch wenn sie nicht immer trainieren können, aufgestellt zu werden.

Rahn spielte nun Innenverteidiger…

Ehm:

Das lag auch an der Personalnot. Er hat das sensationell gemacht.

Früher mit Victoria spielten Sie um Titel. Was motiviert Sie eigentlich noch?

Ehm:

Immer das nächste Spiel. Wir sind nur drei Punkte hinter der Spitze, wollen oben mitspielen. Warten wir ab, was dabei rauskommt.