St. Paulis Regionalligateam siegt 1:0 über Wilhelmshaven und macht nicht nur Fans glücklich

Hamburg. Seine Anhänger halten Thomas Meggle die Treue. Vor seinem Heim-Debüt als Coach mit St. Pauli II in der Regionalliga gegen Wilhelmshaven an der Hoheluft stand ein weiblicher Fan im Meggle-Trikot nur 20 Meter Luftlinie von seiner Trainerbank entfernt unter den Zuschauern – und durfte wie Meggle selbst nach dem Abpfiff ein 1:0 bejubeln. „Unser Ziel war es, lange hinten die Null zu halten, weil wir um unsere offensiven Stärken wissen“, kommentierte Meggle seine Marschroute. Geschuldet war sie der 0:4-Auftaktpleite bei Titelkandidat Wolfsburg II. St. Pauli II, mit der starken Profi-Leihgabe Philipp Ziereis in der Innenverteidigung, überließ Wilhelmshaven die Spielkontrolle. Die biederen Jadestädter wussten nichts damit anzufangen. Es entwickelte sich ein zäher Kick.

Dies änderte sich, als Meggle mit der Einwechslung von Sebastian Jakubiak (57.) sein 4-4-2-System aufgab und der erst 19-jährige Laurynas Kulikas alleine im Zentrum stürmte. Und ausgerechnet über die rechte Abwehrseite Wilhelmshavens, besetzt mit Ex-St.-Paulianer Christopher Braun, belohnten sich die Kiezkicker. Lasse Schlüters Bananenflanke nickte der erst 19-jährige Kulikas per Aufsetzer in den Winkel (76.). Danach brachte St. Pauli II den Sieg über die Zeit. „Die Flanke von Lasse war perfekt“, freute sich Kulikas und berichtete, sogar außerhalb der Trainingszeiten den Torabschluss zu üben, um sich zu verbessern.

„Nach dem 0:4 in Wolfsburg gab es kein Donnerwetter. Wir haben gezielt die Fehler aufgearbeitet“, sagte Meggle und lobte die „unglaubliche Leidenschaft meiner jungen Mannschaft“, die nicht nur den Beifall der Fans hervorrief. „Meine Frau hat Geburtstag. Ich sagte ihr, ich komme vielleicht mit drei Punkten für sie wieder“, sagte St. Paulis Liga-Obmann Hermann Klauck – und strich das Wort „vielleicht“ nach Meggles erfolgreichem Heim-Debüt erfreut aus seiner Ankündigung.