Emotionale Rückkehr des Trainers in die Oberliga beschert dem SCVM ein 2:2 im Derby in Curslack

Hamburg. „34 solche Spiele halte ich nicht aus. Das wird mir zu anstrengend“, bekannte Olaf Poschmann nach dem 2:2 seines SC Vier- und Marschlande beim SV Curslack-Neuengamme. Kein Wunder. Bei seinem Punktspieldebüt mit dem SCVM gab er 90 Minuten lang alles. Poschmann dirigierte, protestierte, wurde schon nach 23 Minuten von Schiedsrichter Alexander Teuscher (SC Eilbek) hinter die Bande verbannt – und legte dessen ungeachtet beim zwischenzeitlichen Führungstreffer durch David Both (81. Minute) einen veritablen Jubelspurt bis zur Eckfahne hin. Nach dem 2:2 durch Jan Landau (83.) verbrachte er die restliche Spielzeit meist in der Hocke mit über den Kopf geschlagenen Händen, zitternd um das so wichtige Unentschieden.

Am 2. September 2012 war Poschmann mit Bergedorf 85 nach vielen Vereinsquerelen nicht zum Oberligaspiel beim USC Paloma angetreten, um seiner angeblich beschlossenen Entlassung zuvorzukommen. Es war sein letzter Arbeitstag bei den „Elstern“. Ein spektakulärer Abgang. Nun ist „Poschi“ zurück auf der Oberliga-Bühne. Auftrag: den SCVM konsolidieren. Beim Titelkandidaten aus Curslack klappte dies. Poschmann holte einen, wie er es nannte, „Zusatzpunkt“.

Taktisch ließ er sich während des Spiels von seiner vorsichtigen Einstellung auch durch einen Platzverweis für Curslacks Christopher Mahrt (35.) nicht abbringen. Martin-Felix Schröder egalisierte bald darauf (45.+2) die Curslacker Führung von Jan Landau (23., Handelfmeter) – dann spielte der Außenseiter trotz Überzahl wieder defensiver. Curslack nutzte dies beinahe zum 2:1, vergab jedoch seine Chancen.

„Er hat uns in der Pause gesagt, wir sollen alles geben und den Punkt mitnehmen“, berichtete Neuzugang und Torschütze Both, der im dritten Gastspiel innerhalb von zwei Monaten am Gramkowweg nun schon zum fünften Mal ins Tor traf. „Hier ins Pressing zu gehen, war mir zu riskant“, erklärte Poschmann. Und freute sich, gleich im ersten Spiel alle Prognosen über den Haufen geworfen zu haben.