Der Trainer des FC Elmshorn trifft im Oddset-Pokalfinale am Montag auf den SC Victoria

Hamburg. "Das ist leicht zu errechnen", sagt Elmshorns Trainer Achim Hollerieth. "Wir haben 22 Spieler und drei Trainer im Team. Also beträgt mein Anteil an unserem Erfolg vier Prozent." So bescheiden der Trainer des Oberligameisters auftritt, so ehrgeizig ist er. Nach dem Titelgewinn als Aufsteiger will der FCE nun das ganz große Ding drehen: Der Sieg im Oddset-Pokal am Montag gegen Regionalligist SC Victoria (Hoheluft, 16 Uhr) und der Aufstieg in die Regionalliga in den Entscheidungsspielen Anfang Juni sind die nächsten Ziele. Klappt es, streichen die Elmshorner als Regionalligist im Sommer 100.000 Euro Antrittsgeld in der ersten Runde des DFB-Pokals ein - und Hollerieth könnte dort auf seinen geliebten FC St. Pauli treffen, für den er von 2003 bis 2006 in 90 Regionalligaspielen als Keeper spielte.

Obwohl Hollerieth tiefstapelt: Die Sensationssaison der Elmshorner ist auch seine große Erfolgsgeschichte. Sicher standen ihm hochkarätige Spieler zur Verfügung. Alleine Jan Lüneburg erzielte 22 Oberligatreffer, Neuzugang Tim Jeske 13 und Thorben Reibe, vor der Saison vom VfL Pinneberg gekommen, überzeugte nicht nur als Stürmer, im offensiven und im defensiven Mittelfeld, sondern verteilte seine Torerfolge schön gleichmäßig auf Pokal (7) und Oberliga (6). Diese Aufzählung lässt sich fortführen über Akteure wie den überragenden Sechser Nil von Appen oder Innenverteidiger Dennis Gersdorf.

Hollerieth verordnete seinem Team einen frischen, offensiven Tempofußball, der die Oberligafans begeisterte. "Wir wollen attraktiv spielen. Die Leute sollen gerne ins Stadion kommen", sagt der 39-Jährige. Auf Kosten der Abwehr gehe dieser Spielstil nicht. Schließlich habe diese mit Abstand die wenigsten Gegentore (25) eingefangen. Abwehrspieler Gersdorf spendete seinem Trainer ein Sonderlob. "Hollerieth hat uns zum Erfolg getrieben", sagte er, während Teammanager Eugen Igel seinen Coach schon die ganze Saison als "akribischen Arbeiter" lobt, immer bestens vorbereitet und informiert.

Die A-Lizenz hat Hollerieth bereits, nun will er seinen Fußballlehrer schaffen. Die Grundbedingung für die Zulassung - ein Jahr Cheftrainer eines Vereins bis zur Oberliga - erfüllt er nun womöglich mit dem Double. Der Respekt, den Victorias Trainer Lutz Göttling ihm und seinem Team entgegenbringt, freut ihn. Eine womöglich schwierige Umstellung für Elmshorn auf die große Kulisse, wie sie Göttling für möglich hält, sieht Hollerieth nicht. "Es gibt für einen Spieler nichts Schöneres, als vor vielen Leuten Fußball zu spielen. Das muss uns beflügeln."