Außergewöhnliches 5:2 in Hamm sichert Oberligaaufstieg. Ulusoy: “Zusammenhalt schlägt Kohle“

Hamburg. Die Oststeinbeker Spieler tanzten siegestrunken um den Rollstuhl ihres verletzten Kollegen Imad Mokkadem, und Onur Ulusoy skandierte in Richtung seines Trainers grinsend "Kohfahl raus", bevor dieser mit Bier übergossen wurde. "Wir können eben alles, außer normal", sagte Stefan Kohfahl, nachdem die Rückkehr in die Oberliga geschafft war. Mit einem 5:2 bei Hamm United, von dem die, die dabei waren, vermutlich noch in einigen Jahren sprechen werden.

Nach dem 1:0 der Dassendorfer am Freitag gegen Rahlstedt war der OSV zum Siegen verdammt. Und nach einer halben Stunde sah es so aus, als würden überforderte Hammer dem nicht im Wege stehen. Niklas Meyer (5.), Jan Novotny (23.) und Rafael Monteiro (29., HE) schraubten das Ergebnis auf ein komfortables 3:0. Danach begann der OSV mit Fallrückziehern und Lupfern für die Galerie zu spielen. Matthias Albrecht, Dassendorfs Manager in der neuen Saison, hatte da das Stadion Hammer Park schon verlassen. Mit dem Anschlusstreffer von Timo Aschenbrenner (41.) setzte das große Zittern ein. Oliver Kunkel verstärkte es mit dem 2:3 (62.) und selbst eine doppelte Überzahl nach Gelb-Roten Karten für Serdar Yilmaz und Timo Adomat (jeweils 78.) beruhigte die Oststeinbeker Spieler nicht. Doch Monteiro (88.) und Alpaslan Arslan (90.) machten schließlich doch alles klar. Doppelbelastung durch viele in der Hallensportart Futsal aktive Kicker, mit Dassendorf ein mächtiger Konkurrent, der Ärger um den offenen Schien- und Wadenbeinbruch, den sich Mokkadem im abgebrochenen Nachholspiel in Billstedt zuzog - Coach Kohfahl schnaufte nach Spielende kräftig durch. "Wir sind gegen alle Widerstände aufgestiegen", sagte er. Oststeinbeks Zehner Ulusoy, vor kurzem Futsal-Meister mit den Hamburg Panthers, schickte derweil einen Gruß nach Dassendorf: "Zusammenhalt schlägt Kohle. Das freut mich", sagte er. Vom Futsal habe das Team profitiert. "Das Spielen auf engstem Raum zeichnet uns aus", sagte Ulusoy. Ganz nebenbei korrigierte der OSV den fragwürdigen Abstieg des vergangenen Jahres, dem eine umstrittene Umwertung des 3:0-Sieges gegen Altona vorausgegangen war. "Das tut mir gut", sagte Kohfahl. "Aber ich habe auch Jungs auf dem Platz, die richtig Bock auf Fußball haben."