USC Paloma holt moralischen Sieg beim 2:2 gegen Curslack. Trainer Krausz: “Waren klinisch tot“

Hamburg. Es ist ein altbekanntes Ritual an der Brucknerstraße: Im Mai wird der Klassenerhalt gefeiert. Seit Einführung der Oberliga Hamburg im Jahr 2008 fliegen die "Tauben" stets eher lahm durch die Hinserie, um in der Rückrunde voller Elan ihre Gegner auf den Boden der Tatsachen zu holen.

Am Sonntagmorgen um kurz vor 11 Uhr in der Oberligapartie gegen Curslack sah es so aus, als könne sich diese Geschichte nicht ein weiteres Mal wiederholen. Curslacks Alexander Pohlmann, sonst in dieser Saison meist Experte für originell vergebene Torchancen, nutzte eine hundertprozentige Möglichkeit nach einem Pass von Jan Landau effektiv aus (8.) und legte mit einem sensationellen Sonntagsschuss nach (10.). Der USC, so schien es, würde die vierte Niederlage in Folge einfahren und der Landesliga ein gehöriges Stück näherkommen. "Wir waren klinisch tot", sagte Trainer Marco Krausz. Doch im Unterschied zu den letzten Partien "gingen die Köpfe nach den Gegentoren nicht runter", wie Kapitän Marc Albrecht richtig erkannte. Im Gegenteil: Paloma schlug sofort zurück. John Gyimah besorgte aus unmöglichem Winkel das 1:2 (11.), Albrecht verwertete eine hübsche Einwurfvariante per Kopf zum 2:2 (41.).

In der zweiten Hälfte rannte Paloma permanent an. Torchancen gab es genug. Sie wurden allesamt vergeben. Besonders Jannik Dreyer (72.) und Gyimah (75.) hätten aus drei Metern treffen müssen, scheiterten aber am Curslacker Keeper Frederic Böse. "Wir sind sicher der moralische Sieger. Das hilft uns aber nicht viel", sagte Krausz. Klagen ob des Personalmangels, der auch dem Marathon der Nachholspiele geschuldet ist, wollte er nicht, obwohl sich gegen Curslack nur noch fünfzehn Spieler im Kader befanden.

Sein Team müsse konzentrierter sein - und vor dem Tor überzeugter. "Sie wollen alle", so Krausz, "nur denken sie zu kompliziert. Es können drei Gegenspieler im Tor liegen, wenn der Ball da auch liegt."

Gelegenheit dafür gibt es in dieser Woche dreimal. Dienstag kommt Pinneberg, Donnerstag Altona, Sonntag geht es nach Lurup. "Es heißt immer, wenn es fünf vor zwölf ist, kommen wir wieder", sagte Albrecht. Wenn nicht, gibt es statt der Feier mindestens eine Saison karge Landesligakost.