Amateurfußball: BU-Fankoordinator Grandt erhebt Vorwürfe. HR-Serie hält, Stuhlmacher warnt Vicky

Wie St. Pauli gegen Rostock? Ein schriftliches Nachspiel könnte die Oberligapartie zwischen dem FC Elmshorn und Barmbek-Uhlenhorst (3:1) haben. BU-Fankoordinator Detlef Grandt beschwerte sich nach der Partie über die Elmshorner Anhänger. "Bei der Ankunft stellten sich Elmshorner Fans vor unseren Bus und zeigten ihre nackten Hinterteile. Im Stadion wurden uns kurzzeitig ein Schal und eine Fahne entwendet. Wir waren circa 15 Leute. Auf der Rückreise sind wir von fünf Elmshornern angegriffen worden."

Grandts schwerster Vorwurf: Einige Barmbeker Spieler seien rassistisch beleidigt worden. "Die Namen der Spieler sind mir bekannt. Unser Vorstand behält sich einen Brief an den Verband vor." Grandt dankte Polizei und Ordnern "für ihren Einsatz. Sie haben uns gut beschützt." Sein Fazit: "Das war St. Pauli gegen Rostock im Kleinformat." Elmshorns Präsident Helge Werner Melzer wies die Vorwürfe weitgehend zurück. "Das mit der Fahne stimmt. Unser Sicherheitsbeauftragter regelte das. Rassistische Gesänge gab es keine. Alle Äußerungen Einzelner kann ich im Stadion natürlich nicht wahrnehmen. Ich weiß nicht, wie ich so etwas überprüfen sollte." Die Polizei, so Melzer, sei wegen der Gästefans da gewesen. Diese hätten eben "einen schlechten Ruf, während es bei uns in den vergangenen drei Jahren nicht einen Polizeieinsatz gab. Deshalb finde ich die Vorwürfe etwas armselig." Es sei aber festzuhalten, dass Barmbeks Fans nicht auffällig geworden seien. Das Polizeirevier Elmshorn bestätigte auf Anfrage, dass Barmbeks Fans eher aus dem Stadion geführt wurden, damit es nicht zu Auseinandersetzungen kommt. Im Internet hätten einige Fans von Altona 93 dazu aufgerufen.

Wie eine Familienmannschaft. Keine Angst vor großen Namen hat Oberligist Halstenbek-Rellingen. Auch beim 2:2 in Curslack hielt die starke Serie. HR ist seit 14 Spielen ungeschlagen. Den größten Anteil daran hatte diesmal Mladen Tunjic mit zwei sehenswerten Treffern aus 18 Metern. Dieser gab das Lob an Co-Trainer Vahid Hashemian weiter: "Seit er da ist, trainieren wir besser. Seine Erfahrung und Professionalität machen viel aus. Er hat einfach etwas."

Ex-Bundesliga-Profi Hashemian blieb dagegen gewohnt bescheiden: "Wenn man Erfolg hat, dann haben alle daran ihren Anteil." Der Iraner möchte demnächst seinen Trainerschein machen und kann HR bei höherklassigen Angeboten verlassen. "Ich fühle mich sehr wohl. Wir sind wie eine Familienmannschaft, und ich versuche, alles für den Verein zu geben. Aber mein Ziel ist nicht die fünfte Liga", so Hashemian.

Wie erwartet. Oberligist Meiendorf hat einen neuen Auswärts-Lieblingsgegner: Eintracht Norderstedt. Nach dem 1:0 in der Rückrunde der vergangenen Saison gelang an der Ochsenzoller Straße nun ein 2:1. "Das war verdient. Damals haben wir Angriffspressing gespielt, heute standen wir tief. Beides klappte", sagte Coach Matthias Stuhlmacher voller Freude. Die Pokalhalbfinal-Auslosung - Meiendorf trifft auf den SC Victoria - überraschte ihn nicht. "Das hatte ich im Gefühl. Bisher hatten wir fast nur Oberligisten. Da ist ein Regionalligist eine willkommene Abwechslung. Das wird nicht einfach für Vicky", so Stuhlmachers Ansage.