Heißsporn Glisovic schießt Teutonia zum 1:0 gegen Schenefeld. Trainer glaubte nicht an Feldverweis

Hamburg. Nach dem Sieg gegen Schenefeld musste Teutonias Trainer Haris Tahirovic auf dem Grandplatz an der Kreuzkirche reichlich Hände schütteln. Sein drittes Spiel, sein erster Sieg, Platz zwölf für den Hammonia-Landesligisten FC Teutonia 05. Durchatmen im Abstiegskampf. Doch beim Interview stutzte er plötzlich. Ob er nicht mit dem Gedanken gespielt habe, den stark Gelb-Rot-gefährdeten Dejan Glisovic vom Feld zu nehmen? "Keine Sekunde. Der ist doch viel zu wichtig", platzte es aus Tahirovic heraus.

Der von Schiedsrichter Björn Lassen nach früher Gelber Karte und zwei Fouls bereits mehrfach energisch verwarnte Mittelfeldspieler dankte es ihm mit einem Siegtor, das die Partie gut widerspiegelte. Mit vollem Risiko spritzte Glisovic in eine zu kurze Kopfballrückgabe von Enes Köksal und überlupfte seinerseits per Kopf Schenefelds Keeper Patrick Marciniak (55.). Dieser rannte ihn dabei um. Glisovic musste minutenlang behandelt werden - aber der Ball war drin.

Es war dieses alte Kreuzkirchen-Gefühl, welches Tahirovics Mannen am Sonnabendmorgen von der ersten Spielsekunde an beschworen. Spielerisch boten sie zwar zunächst nichts, aber gekämpft wurde ohne Unterlass.

Jeder Zweikampf wurde geführt, als sei er der wichtigste der Saison. Oft genug ging Teutonia dabei über die Grenze des Erlaubten - doch das Resultat konnte sich spätestens ab Hälfte zwei sehen lassen. Der Favorit aus Schenefeld wurde immer verzagter, die Gastgeber spielten nun flott auf, sich dabei ein halbes Dutzend Torchancen heraus und siegten verdient. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Atalay Arican nichts (80.). Der extrastarke Innenverteidiger Deniz Pehlivan und sein Team behielten alles im Griff.

"Mir hat besonders unser Pressing gefallen", lobte Tahirovic zu Recht. Torschütze Glisovic erklärte derweil die Entscheidung seines Trainers, ihn auf dem Feld zu belassen: "Er weiß, dass ich mich kontrollieren kann."

Beim Tor habe er "einfach spekuliert. Das war ein klassisches Kampfspiel. Wir haben es gewonnen". Zeigen die Teutonen nun weiterhin so viel Mumm, wird sich Tahirovics Prognose zum Saisonende erfüllen. "Natürlich halten wir die Klasse. Wir sind zu gut für den Abstieg."