4:1 in Osdorf sorgt für fünften Dreier in Folge. Abteilungsleiter Andreas Wilken: “Ein leckerer Sieg“

Schenefeld. Auf dem Schenefelder Marktplatz kennt sich Andreas Wilken gut aus. "Ein wichtiges Thema ist, wie das letzte Spiel gegen Osdorf gelaufen ist", sagt der Fußballabteilungsleiter von Blau-Weiß 96 Schenefeld. Demnächst kann er häufiger entspannt einkaufen gehen, denn am Freitag glückte dem Landesligisten ein 4:1 beim sportlichen Nachbarn aus Osdorf. Ferdinand Adelmann (14., 21.) besorgte einen 2:0-Vorsprung, Osdorfs Sascha Blume verkürzte (37.), Jan-Niclas Galke (88.) und Fabio Bandow, 18, mit einem Traumtor aus 35 Metern (90.) in seinem ersten Pflichtspiel stellten den Endstand her.

Das unglückliche 1:2 im Hinspiel, in dem Osdorfs Torben Krause einen umstrittenen Elfmeter durch ein Loch im Netz zum Siegtreffer verwandelte, ist nun vergessen. Für Wilken war dies "sowieso zweitrangig". Er freute sich über den "leckeren Sieg" seiner jungen Mannschaft (Altersdurchschnitt 21 Jahre), die seit dem 25. November fünf Siege in Folge geholt hat. Blau-Weiß ist Sechster, mit drei Punkten Rückstand auf Rang zwei. Geht da noch was in Sachen Aufstieg? "Das ist diese Saison kein Thema", sagt Trainer Selcuk Turan. Er will seine Jungs nicht überfordern. Lieber lobt er die Entwicklung der vielen Eigengewächse.

"Wenn ich sehe, wie sich zum Beispiel die Abwehrspieler Jan Düllberg und Florian Härter entwickelt haben, macht mir das schon Spaß", sagt Turan.

Wilken hat ebenso viel Freude an der Verbesserung der vielen Talente - und bestätigt seinen aufstiegsskeptischen Trainer. "Die Strukturen für den Aufstieg wären gar nicht da. Das würde uns mehr Kopfzerbrechen als Freude bereiten." Die Schenefelder Jungs kicken fast umsonst. Die eingeführte Siegprämie von 30 Euro pro Spieler löste laut Turan schon große Freude aus.

Außerdem fehlt dem Spiel der Schenefelder noch die Konstanz. In Osdorf staunten in der ersten halben Stunde sogar die gegnerischen Fans über den oberligareifen Fußball, den Turans Team zeigte. Nach dem Anschlusstreffer geriet die Mannschaft ins Wackeln. Wird der Schwung jedoch in die nächste Saison mitgenommen, scheint alles möglich - allerdings ohne teure Verpflichtungen, so Marktplatz-Experte Wilken: "Etwas selbst entwickeln macht viel mehr Spaß. Für teures Geld einkaufen kann doch jeder."