Dreierpack ohne Training und mit schmerzender Schulter. Laban appelliert, Wedel recherchiert, Bramfeld triumphiert, Concordia fusioniert

Bitte nicht meckern. Unerwartete Unterstützung erhielt nach der Oberligapartie Curslack gegen Barmbek (1:1) Schiedsrichter Daniel Gawron. Durch eine Flut von Gelben Karten hatte Gawron in Hälfte zwei für reichlich Unmut auf Trainerbänken und Zuschauerrängen gesorgt. Beim kuriosen Platzverweis für Barmbeks Stürmer Kristoffer Laban - er steuerte nach einem abgefangenen Einwurf von Curslacks Rechtsverteidiger Daniel Wulff allein aufs Tor zu und sah plötzlich Gelb-Rot - protestierten sogar Curslacks Fans gegen die Hinausstellung (64.).

Statt mitzupöbeln bestätigte Laban Gawrons Entscheidung. "Meine erste Gelbe Karte fand ich zu hart. Die zweite war richtig. Ich habe den Ball absichtlich mit der Hand gespielt. Das war dumm", sagte Laban - und wollte nicht in die Schiedsrichterschelte einstimmen. "Schiedsrichter haben es schwer. Wir sollten nicht so viel an ihnen rummeckern. Das 1:1 ist gerecht. Alle können zufrieden nach Hause fahren."

Im Siegesrausch. Detektivarbeit leistet zurzeit der Wedeler TSV. Seit der Hammonia-Landesligist vergangenen Mittwoch vom Hamburger Fußball-Verband (HFV) über die Neuansetzung des Spiels in Schenefeld informiert wurde, beraten die Offiziellen über einen Einspruch. Das Duell war in der 85. Minute beim Stand von 2:1 für Wedel wegen Flutlichtausfalls abgebrochen worden (das Abendblatt berichtete).

Der HFV-Spielausschuss legte dies Blau-Weiß 96 Schenefeld nicht zur Last, da es sich um eine städtische Anlage handele. Den Defekt und die vergeblichen Versuche, das Flutlicht wieder in Gang zu bringen, bestätigte ein Schreiben der Stadt Schenefeld. "Wir prüfen, was abgelaufen ist und befinden uns in Gesprächen mit der Reparaturfirma", sagte Wedels Liga-Obmann Walter Zessin. Montagabend soll über einen Einspruch entschieden werden.

Diese haben die Wedeler Spieler bereits gefällt: Sie wollen erneut antreten. "Wir haben die Spieler nach unserem 2:1-Sieg in Sasel befragt. Die meisten unserer Jungs finden das alles sehr ungerecht. Sie wollen eine sportliche Antwort geben. Das haben sie zumindest im Siegesrausch gesagt", erklärte Zessin schmunzelnd.

Nicht umsonst gefahren. Definitiv zu einem Wiederholungsspiel kommen wird es an der Max-Brauer Allee zwischen Teutonia 10 und Bramfeld II. Schiedsrichter Christian Henkel hatte die für den 26. August um 10.45 Uhr angesetzte Partie der Bezirksliga Nord nicht angepfiffen (das Abendblatt berichtete). Bramfeld war in schwarzer Spielkleidung erschienen, Gastgeber Teutonia in gewohnter schwarz-weißer Tracht. Ausweichen mussten nach den Regularien die Gäste, die keine anderen Trikots bei sich hatten.

Der Versuch, diese zu beschaffen, geschah laut Henkel mit zu starker Zeitverzögerung. Der Spielausschuss gab ihm recht, wertete die Partie 3:0 für Teutonia. Das HFV-Verbandsgericht sah es anders. Henkel hätte etwas länger als bis 11 Uhr warten sollen, denn: "Um 11 Uhr war der Fahrer mit der Kleidung vor dem Sportplatz." Somit wäre das Spiel laut HFV-Verbandsgericht mit nur minimaler Verzögerung durchführbar gewesen - und wird nun neu angesetzt.

Ohne SC. Der SC Concordia steht vor dem Teilverlust seines Namens. Der Traditionsverein, momentan in der Landesliga Hansa aktiv, will mit dem TSV Wandsbek-Jenfeld fusionieren. "Getrennt werden beide Vereine entweder überaltern oder wirtschaftlich zugrunde gehen", erklärten Cordis Präsident Peter Menssing und der 1. Vorsitzenden des TSV Wandsbek-Jenfeld Manfred Sommer.

Über eine Absichtserklärung zur Fusion zum "Wandsbeker Turn- und Sportverein Concordia von 1881" sollen die Mitglieder beider Vereine auf außerordentlichen Mitgliederversammlungen am 9. und 10. Januar entscheiden. Die Fußballer sollen nur auf ihr "SC" verzichten und ab dem 1. Juli 2013 unter dem Namen "Concordia" antreten. Noch mit "SC" kassierten die Kicker am Freitag eine überraschende Derby-Pleite und unterlagen in Wandsetal mit 0:4.

Unvorstellbarer Suntic. Die Halstenbeker Spieler rissen die Arme in die Höhe. "Das wichtigste Spiel im Jahr gewonnen", schallte es nach dem Abpfiff über den Platz. In einem packenden Oberliga-Derby gegen Pinneberg, vor allerdings enttäuschender Kulisse von 280 Zuschauern, blieb es bis zum Schluss spannend. "Noch fünf Minuten länger und wir hätten ausgeglichen", mutmaßte Pinnebergs Ömür Kaplan nach dem 4:3-Erfolg der Halstenbeker. Doch am Ende brachte HR-Trainer Thomas Bliemeister eine alte Weisheit auf den Punkt: "Wir waren ein Tor besser!"

Bedanken konnte er sich bei Danijel Suntic, der trotz Schulterverletzung im Sturm spielte und einen Dreierpack schnürte - obwohl er in der Woche nicht trainieren konnte. "Ich hatte mit ihm heute ein Blind Date", sagte Bliemeister. "Wegen solcher Fußballer kommt man zum Zuschauen. Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, wie der Junge spielen würde, wenn er mal trainieren würde."