2:0 gegen TBS-Pinneberg. Erfolgscoach Piel sucht Nachfolger: “Bin nicht die Bestbesetzung.“

Hamburg. Sven Piel ist ein bodenständiger Mensch. Daher jubelte der Blankeneser Trainer und Manager nach dem 2:0 durch Tore von Stefan Westbrock (6.) und Jan-Marc Schneider (23., FE.) über Spitzenreiter TBS-Pinneberg nur verhalten. "In Hälfte eins waren wir besser, in Hälfte zwei sehr schlecht", analysierte Piel - und wollte von Aufstiegsträumen nichts wissen. Im zweiten Durchgang war sein Team trotz zwei Feldverweisen für TBS (34., Fatih Gürel, 62., Hanney Zigta) von den Gästen an die Wand gespielt worden. Nur die Paraden von SVB-Keeper Claus Hencke und viel Glück bei drei Aluminiumtreffern verhinderten eine Blamage.

Dennoch: Blankenese ist Zweiter in der Landesliga Hammonia. Nach dem Abgang von Trainer Thomas Seeliger Anfang September zu Eintracht Norderstedt setzte sich Manager Piel, gemeinsam mit Stürmer Stefan Westbrock, der seitdem die Trainingseinheiten leitet, auf die Trainerbank. In elf Spielen holte das Duo satte 22 Punkte. Geht es nach Piel, geht es so nicht weiter. "Wir schauen im Winter nach einer Lösung. Ich bin als Trainer nicht die Bestbesetzung", sagte Piel. Erfrischend offen steht er dazu, "stets professionell arbeiten zu wollen. Dazu gehört natürlich ein professioneller Trainer."

Erinnerungen werden wach an den vergangenen Herbst. Oliver Fritsch, am Sonnabend gegen TBS interessierter Zuschauer auf der Anlage Waldesruh, kündigte im September 2011 seinen Abgang aus beruflichen Gründen an. Trotzdem trainierte er die Mannschaft vorerst weiter. Piel wollte sich in Ruhe der Nachfolgersuche widmen. Im November 2011 kam Thomas Seeliger. Schnellschüsse sind dem 29-jährigen Manager zuwider. Lieber sorgfältig die Optionen abwägen und die eigenen Grenzen kennen, lautet sein Motto.

Von Spielerseite gibt es Lob dafür. "Er ist mehr der Manager-Typ, aber wir fühlen uns wohl unter ihm als Trainer", sagte Torschütze Schneider. Auch taktisch ist Piel kein Nobody, bekämpfte TBS in Hälfte eins effektiv mit tief stehender Vierkette. "Wir wollten Pässe in die Tiefe auf die schnellen TBS-Stürmer verhindern", so Piel. Zudem habe man ruhig bleiben wollen, anders als der heißblütige Gegner. Ist Ruhe weiter erste Blankeneser Bürgerpflicht, ist der Aufstieg ein Thema. Ob mit oder ohne Piel auf der Trainerbank.