Landesligaklub Eimsbütteler TV weiht neuen Kunstrasenplatz mit 3:1 im Derby gegen HEBC ein

Hamburg. Es stand 3:0, das Spiel war 75 Minuten alt und längst entschieden, da demonstrierte der ETV noch einmal seine große Klasse. Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum konterte der Hammonia-Landesligist seinen Eimsbütteler Stadtteilkonkurrenten HEBC innerhalb von 15 Sekunden mit einem Angriff über den ganzen Platz aus. Bünyamin Kilic schoss über das Tor - doch das machte nichts mehr. Der ETV siegte vor 500 Fans nach Treffern von Sven Hellmund (29.), Kilic (48.) und Niklas Fritsche (66.) bei einem Gegentor von Marco Concilio (83.) 3:1. Es hätte auch anders laufen können, wenn Enno Martini mit seinem Strafstoß nicht an ETV-Keeper Jonas Struckmann gescheitert wäre (12.). Dennoch war der Sieg absolut verdient.

"Wenn die Jungs den Ball mehr als zweimal berühren, ist mir das schon zu viel", erklärte Trainer Harald Wenzing nach der Partie. Das Ergebnis seiner Spielphilosophie konnte sich sehen lassen an einem Abend, der symbolträchtiger nicht hätte verlaufen können. Schließlich weihte der ETV seinen neuen Kunstrasenplatz am Lokstedter Steindamm 75 offiziell ein. Jenen Kunstrasenplatz, um den es indirekt so viel Streit gegeben hatte im Sommer 2011, als das Pokalsiegerteam des ETV den Verein im Streit um die Verteilung des Pokalgelds verließ. Der Verein argumentierte damals unter anderem, das Geld müsse auch dem neuen Kunstrasenplatz zugutekommen.

"Am 7. Juli haben wir begonnen und Mitte September waren wir fertig", freute sich ETV-Ligabetreuer Peter Clasen und erläuterte die Finanzierung: "Der Platz kostet 450 000 Euro. 25 000 Euro gaben jeweils die Bezirksversammlungen Nord und Eimsbüttel, 50 000 Euro das Sportamt und 160 000 brachte die Fußballabteilung durch Spenden, das DFB-Pokalgeld und Sonderbeiträge auf. Die restlichen knapp 200 000 Euro werden durch einen Kredit finanziert, den die Fußballabteilung mit Sonderbeiträgen begleicht."

Diese Fußballabteilung, die nun unabhängiger vom Platz an der Bundesstraße ist, hat ein junges, hungriges ETV-Team mit großer Zukunft zu bieten. "In dieser Saison wollen wir ins obere Drittel", sagt Wenzing. Machen seine Jungs so weiter, wird sich der Oberliga-Aufstieg in den nächsten Jahren kaum vermeiden lassen.