Nordheider bleiben nach 2:0 in Barmbek mit Elmshorn ungeschlagen an der Spitze

Buchholz. Alexander Gege musste schmunzeln. "Meisterschaft? Wollen wir gar nicht. Wir denken von Spiel zu Spiel." Ausführlicher als sein Innenverteidiger erklärte der Buchholzer Trainer Thomas Titze nach dem 2:0 in Barmbek, warum Spekulationen über Rang eins unnötig sind. Verletzungen, Sperren, eventuelle Wechsel im Winter, Glück und Pech und mindestens zehn andere Faktoren kamen in Titzes sympathischer Laudatio auf die Unberechenbarkeit des Fußballs zu ihrem Recht. Seine Schlussfolgerung: "Über den Titel müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt nun wirklich nicht reden."

Doch mit 29 Punkten und 29:12 Toren steht der TSV Buchholz 08 weiter punkt- und torgleich mit dem FC Elmshorn, der allerdings ein Spiel im Rückstand ist, an der Spitze der Oberliga. Als einziges Team sind die Nordheider im Ligabetrieb noch ungeschlagen. Dabei unterscheidet sich, wie auch in Barmbek wieder deutlich wurde, ihr Fußball von dem der Elmshorner. Statt berauschender Kurzpasskombinationen und erdrückender Offensivkraft setzt Buchholz auf defensive Stabilität. In vorderster Front ist meist der geniale Zehner Arne Gillich an den Toren beteiligt, so wie beim 1:0, als er eine Flanke von Marian Grühn per Kopf verwertete (13.).

Die wenigen gegnerischen Torchancen vereitelt Keeper und Trainersohn Henrik Titze - und dann schlägt der TSV wieder zu. Diesmal in der 89. Minute durch einen Elfmeter von Milaim Buzhala. 2010 und 2011 reichte dieser Spielstil zur Vizemeisterschaft. Sollte es diesmal trotz verbaler Vorsicht für den Titel reichen und der Hamburger Meister aus der Nordheide kommen, "ist eine Teilnahme an den Aufstiegsspielen leider nicht drin", erklärt Titze. Die einzige Niederlage kassierte das Team in der zweiten Runde des Oddset-Pokals beim unglücklichen 0:1 in Lurup. Die Hoffnung auf den Pokaljackpot von 100 000 Euro ist dahin.

"Die Stadt hilft uns beim Ausbau des Stadions leider nicht. Sie will nicht einen Hauch von Risiko eingehen", sagt Titze. Einige Spieler hätten sogar ein Tribünenbauprojekt angeschoben, einschließlich Sponsorensuche. Es scheiterte knapp. So wird die seit Jahren eingespielte Mannschaft ohne Aufstiegsperspektive weiter siegen müssen. Titelreif ist sie allemal. Das weiß bestimmt auch Alexander Gege.