Ausgeschlossener Hansa-Landesligist siegt 2:0 beim FC Türkiye. Urteil noch nicht rechtskräftig

Hamburg. Die beste Nachricht zuerst: Alle GSK-Spieler waren brav. Das Schiedsrichtergespann durfte ohne Beschimpfungen seine Arbeit machen. Die Verantwortlichen setzten keine unbekannten Akteure ein, die sich vor dem Spiel mit den Worten "I am a good Player" vorstellen und ein Trikot überstreifen. Die Spieler lieferten eine disziplinierte Leistung ab und gewannen durch die Treffer von Botan Sabir (40.) und Mohamad Al-Jilani (46.) verdient mir 2:0 beim FC Türkiye. Seiner reichen Skandalhistorie fügte der GSK Bergedorf kein weiteres Kapitel hinzu.

"Wir wollen in der Landesliga oben mitmischen", sagte Torschütze Sabir. Ob es dazu kommt, ist keine rein sportliche Frage mehr. Am Mittwoch hatte das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) GSK aufgrund der verbalen und tätlichen Angriffe gegen Schiedsrichter Adrian Höhns beim Pokalspiel gegen den SC Concordia (das Abendblatt berichtete) für den Rest der Saison vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Der Verein legte Protest ein. Bis zum rechtskräftigen Urteil des Verbandsgerichts darf das Team weiter mitspielen. "Wir können nichts für das unsinnige Verhalten unserer Fans", sagte Sabir. "Wir würden gerne weiterspielen, vor allem für unseren Trainer."

Und der heißt Hakan Karadiken. Seine sportliche Bilanz ist fast perfekt. Er holte 13 Punkte aus fünf Partien. Obwohl er wegen der zurzeit angespannten Kadersituation seinen Jungs den Einsatz freistellte, spielten vier Spieler mit Schmerztabletten. Sabir lief sogar mit einem Leistenbruch auf. Den Verein GSK Bergedorf will Karadiken umkrempeln. "Ich werde hier aufräumen, und ich kann mit meinem guten Namen dafür garantieren, dass sich ein solcher Skandal wie zuletzt nicht wiederholt", erklärte der Coach.

Wird das Urteil bestätigt, will er mit dem GSK ab Sommer 2013 in der Bezirksliga neu anfangen. Eine besonders heikle Aufgabe hat er beim Neuanfang auf jeden Fall zu lösen: Durak D. vom Sportplatz fernzuhalten. Der umtriebige Ex-Präsident und Ex-Trainer wurde nicht nur bis zum Sommer 2016 für jegliche Ämter im HFV gesperrt, übrigens zwei Jahre länger als der ehemalige zweite Vorsitzende Dogan Y., sondern auch mit einem Stadionverbot für alle Spiele im Zuständigkeitsbereich des HFV bis 2015 belegt.