Hamburg. Der SC Victoria ist noch nicht in der Regionalliga Nord angekommen. Gegen den TSV Havelse verloren die Hamburger hochverdient mit 0:2. Trainer Lutz Göttling stellte sich den Fragen des Abendblatts.

Hamburger Abendblatt:

Welche Rolle spielten die Ausfälle und der Elfmeter?

Lutz Göttling:

Spieler wie Sachs und Stilz sind für uns nicht zu ersetzen. Dem Elfmeter ging eine Schwalbe voraus. Doch wir waren auf allen Positionen unterlegen. Nur Torwart Fabian Lucassen brachte eine hervorragende Leistung.

Auffällig ist die Anfälligkeit bei Standards ...

Göttling:

Das geht die ganze Saison schon so. Wir sind längenmäßig unterlegen, verursachen zu viele Freistöße.

Woran liegt Letzteres?

Göttling:

Uns fehlt die Passsicherheit. Wir verlieren zu viele Bälle im Spielaufbau. Und das Timing in den Zweikämpfen stimmt nicht.

Defizite auch bei Tempo und Athletik ...

Göttling:

Wir spielen fast nur gegen Vollprofis. Die trainieren seit Jahren doppelt so oft wie wir. Das können wir nicht in zwei Monaten wettmachen.

Stimmt die Einstellung?

Göttling:

Heute bin ich enttäuscht. Ich erwarte mehr Engagement. Darüber wird zu reden sein.

Liegen die Probleme auch in der Psyche?

Göttling:

In der Oberliga waren wir Siege gewohnt. Erfolge geben ein breites Kreuz. Nun müssen wir uns natürlich umstellen.

Ihr Kollege André Breitenreiter warf Ihnen Respektlosigkeit vor. Sie hätten Havelse als "kleine Mannschaft" bezeichnet.

Göttling:

Ich zolle jedem Gegner Respekt. Vor dem Spiel sagte ich nur, Havelse sei schlagbar. Es interessiert mich nicht, was mein Trainerkollege erzählt.

Bleiben Sie optimistisch?

Göttling:

Klar. Wir arbeiten strukturiert weiter. Am Ende werden wir knapp über dem Strich stehen.