SC Victoria bleibt nach 0:3 gegen Oberneuland Schlusslicht in der Regionalliga Nord

Hamburg. Er war nicht dabei - und gerade deshalb allgegenwärtig. Als Benny Hoose an Oberneulands Keeper Milos Mandic (2.) und am eigenen Unvermögen scheiterte (62.), wurden ebenso Erinnerungen an ihn wach wie beim Pfostenschuss von Dennis Sudbrak (80.) oder dem vergebenen Foulelfmeter von Andreas Brück (82.). "Ich enthalte mich", sagte Vickys Kapitän Marcus Rabenhorst auf die Frage, ob es mit Nico Patschinski, der vergangenen Montag zum Nordost-Oberligisten BFC Dynamo Berlin wechselte, gegen Oberneuland anders gekommen wäre. Der spielende Co-Trainer Roger Stilz gestand nach der mit 0:3 verpatzten Heimpremiere, dass "Nico jeder Regionalliga- und Oberligamannschaft helfen kann. Aber er ist kein Thema mehr."

Ob es so einfach wird, bleibt abzuwarten. Mit weiteren vergebenen Torchancen des vorhandenen Personals könnte die Erwartungshaltung an Manager Ronald Lotz steigen, einen Ersatz im Angriff zu verpflichten. - um Patschinski endgültig vergessen zu machen. Allerdings offenbarte das Spiel gegen den bremischen Mitaufsteiger FC Oberneuland weitere Schwachpunkte. Die Hamburger wirkten vor allem in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug und überließen Oberneuland die Spielkontrolle.

"Wir waren zu ängstlich", bestätigte Rabenhorst. Defensiv offenbarten sich die Probleme besonders rechts. Dort schwammen Mittelfeldspieler Jan Vierig und Rechtsverteidiger Sergej Schulz um die Wette. Das von Sechser Stilz betriebene Aufbauspiel lahmte mangels Anspielstationen. Nach vielen Umstellungen zur Pause wurde es besser.

Tempo, Robustheit, Handlungsschnelligkeit, Zweikampfhärte, Chancenverwertung - Vicky muss sich umstellen. Gefragt ist schnelle Gewöhnung ans Neuland Regionalliga Nord.

"Wir arbeiten an unseren Defiziten", versprach Göttling. "Nur Nuancen" hätten die Partie entschieden. Eine wohlwollende und verständliche öffentliche Betrachtungsweise des Trainers. Der im Verein hoch geschätzte Coach ist kein Mann großer Worte, sondern ein beharrlicher Arbeiter. Vergangene Saison trug dies zum Double bei. Göttling stellte sich auch in schlechten Phasen stets vor das Team. Am Ende erreichte Vicky seine Ziele. Nicht nur an der Hoheluft hoffen sie, dass sich Geschichte wiederholt.