Sagers Team ohne Chance beim 0:3 gegen Victoria. Manager Rathke: “Trainerfrage stellt sich nicht“

Hamburg. Nach dem Abpfiff holte Palomas Trainer Daniel Sager seine Truppe zu einer Ansprache zusammen. Er verteilte Streicheleinheiten für die geschundenen Seelen der Spieler. "Ich habe die Jungs für ihre Leidenschaft gelobt. Sie waren alle mit dem Herzen dabei. Aber Victoria war eine Nummer zu groß für uns", erklärte der Coach nach dem klaren 0:3 in der Oberliga-Partie gegen den SC Victoria.

Überzeugen konnte der USC allerdings nur in wenigen Phasen des Spiels. Auch der Wechsel im Kasten der "Tauben" - Marco Koch erhielt den Vorzug vor dem bisherigen Stammkeeper Zakaria Chergui - verpuffte. Der extrovertierte Koch, in der Begegnung mit einem erstaunlich ruhigen Auftritt, war machtlos an den Gegentreffern. Beim letzten Ligaspiel des Jahres in Pinneberg wird er erneut im Tor stehen. "In der Winterpause wird sich dann entscheiden, wer im neuen Jahr die Nummer eins wird", so Sager.

Entscheiden wird sich im neuen Jahr ebenfalls, ob der USC die Klasse hält. Die Lage des Vereins wird kritischer. Nach einem kurzen Zwischenhoch mit drei Siegen gegen Oststeinbek, Bergedorf und HR zwischen Spieltag acht und elf ist der triste Abstiegskampf wieder Alltag an der Brucknerstraße.

Vier Punkte trennen Paloma vom rettenden Ufer. Ob Sager seinen Anspruch, den Fokus stärker auf die spielerische Komponente zu legen, mit dem Klassenerhalt verbinden kann, scheint momentan fraglich. Von den Verantwortlichen erhält er Rückendeckung. "Daniel hat das richtig erkannt. Victoria war heute sehr gut", sagte Ligamanager Kai Rathke. Kritik am Auftreten seines Teams übte er nicht. Stattdessen stellte er sich klar hinter seinen Coach: "Die Trainerfrage stellt sich nicht."

Der Verein setzt wie schon so oft auf die Rückrunde. "Der Umbruch im Sommer, die Verpflichtung eines neuen Trainers - es musste sich alles erst finden", beschwichtigt Rathke in der brenzligen Situation.

Unterstützung erhielt er dabei von Marcel Gottschalk. Der Mittelfeldspieler glaubt an eine Aufholjagd und gab sehr selbstbewusst seine Saisonprognose ab. "Der USC Paloma", sagte Gottschalk, "steigt nie ab. Wir kommen in der Rückserie."