Hamburg. Aufholjagden in der Oberliga Hamburg kommen in Mode. Am Sonnabend glich der TSV Sasel ein 0:3 gegen Niendorf in der Schlussviertelstunde noch aus, schaffte ein spektakuläres 3:3. Fragen an Trainer Andreas Reinke über mögliche Wintereinkäufe, Laufeinheiten im dunklen Park und frühe Vertragsverhandlungen.

Hamburger Abendblatt:

Haben Sie an diese Wende noch geglaubt?

Andreas Reinke:

Nicht beim Stand von 0:3, obwohl wir gut spielten. Ab dem 1:3 war mein Glaube wieder da. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.

Das war zuletzt nicht immer so.

Reinke:

Wir hatten Spiele wie in Curslack oder gegen Condor, in denen wir chancenlos waren. Wir müssen ans Limit gehen, um eine Chance zu haben.

Müssen Sie nicht im Winter kräftig einkaufen, um oberligatauglich zu sein?

Reinke:

Nein. Wenn wir im Winter vier neue Leute holen würden, die sofort super passen, hieße das ja, dass wir im Sommer schlecht eingekauft haben. Das ist aber nicht so.

Und wie wollen Sie die Abwehrspieler Klinger und Herklotz ersetzen?

Reinke:

Klinger studiert jetzt in Jena, Herklotz bald in Bremen. Dafür müssen wir Verständnis haben. Finden wir Ersatz, bei dem alles passt, handeln wir.

Es wird viel über die Schwächen Ihres Teams geredet. Was zeichnet Ihre Mannschaft eigentlich aus?

Reinke:

Der große Zusammenhalt. Man bekommt viel Negatives von außen mit, unser Platz war siebenmal gesperrt und wir mussten im dunklen Park laufen gehen oder an der Straße. Mitten in der Saison. Doch die Jungs sind leistungsbereit, lassen sich nicht unterkriegen.

Vielleicht, weil Sie auf jeden Fall bleiben?

Reinke:

Ich denke, die Verantwortlichen und ich werden früh miteinander sprechen. Oberligatrainer zu sein ist toll, aber ich kann mir vorstellen, bei einem Abstieg zu bleiben. Ich hänge mit ganzem Herzen am TSV Sasel.