Hamburg. Souverän erledigte der SC Condor seine Pflichtaufgabe in Sasel, bleibt nach dem 3:1 Oberliga-Zweiter. Trainer Meik Ehlert über Twardawas Durst, eine Trainingswoche auf Grand und Spitzenreiter Schnelsen.

Hamburger Abendblatt:

Gibt es überhaupt Ansatzpunkte für Kritik?

Meik Ehlert:

Kaum. Wir haben sehr gut Fußball gespielt, völlig verdient gewonnen. Eine runde Sache.

Beim 3:0 kombinierte sich Ihr Team in zehn Sekunden über den kompletten Platz. Ein perfektes Tor?

Ehlert:

Das war wunderbar herausgespielt. Wenn solche Tore möglich sind, sind sie natürlich die schönsten.

Heiner Twardawa ärgerte sich mächtig über das Gegentor kurz vor Schluss. Ein Zeichen von Qualität?

Ehlert:

Ja. Und von Durst. Spielen wir zu null, spendiere ich den Jungs immer eine Kiste Bier. So muss ich nicht zahlen. Vielen Dank an Jan Pawletta, der den Treffer ermöglicht hat. Spaß beiseite: Ich finde es positiv, wenn ein Spieler in so einer Situation sauer ist.

Viele Teams spielen ungern auf Grand. Wieso machte Ihnen das nichts aus?

Ehlert:

Wir sind nicht verwöhnt. Als Zeichen an das Team habe ich die ganze Woche auf Grand trainieren lassen.

Neulich sagten Sie, Ihre Mannschaft könne mit Platz eins nicht umgehen. Sind Sie froh, noch Zweiter zu sein?

Ehlert:

Klar fühlt man sich auf Platz eins wohl. Aber man rückt stärker in den Fokus und die Jungs denken dann, sie können Fußball spielen...

...das können Sie nicht?

Ehlert:

Natürlich können sie das. Aber sie neigen dann dazu durchzudrehen. Es ist okay, wenn Schnelsen vorneweg marschiert und der Fokus dort liegt.

Und wie lauten Ihre Ziele?

Ehlert:

Platz vier letzte Saison war ein Ausrufezeichen. Nun werden wir als Konkurrent wahrgenommen. Wir wollen uns oben festsetzen.