Erfolgreicher Ausflug auf Trainerbank endet mit 3:2 gegen Vicky. Poschmann nun Coach in Bergedorf

Hamburg. Nach erfolgreich beendeter Mission als Interimstrainer hatte Bergedorfs Liga-Manager Bülent Tinas-Topal nur noch eine Sorge. "Ich habe den Jungs versprochen, bei einem Erfolg gegen Victoria beim heutigen Mannschaftsabend auf St. Pauli auf den Tischen zu tanzen. Ich hoffe, Sie nehmen mich nicht beim Wort", schmunzelte er. Zwei Spiele, zwei Siege - nicht nur deshalb ist der 43-Jährige der große Gewinner des wochenlangen Spektakels bei den "Elstern".

Erst schaute er den fragwürdigen Show-Einlagen des von Team-Manager Andreas Hammer verpflichteten Ex-Trainers Friedhelm Mienert eine Weile zu und versuchte, die Lage zu beruhigen. Als das nicht klappte und Mienert dem Club von den Sander Tannen vor zwei Wochen ein öffentliches Ultimatum setzte ("Es gehen einige Spieler oder ich"), hielt Hammer den Trainer zunächst für haltbar. Tinas-Topal trieb dessen Entlassung voran und setzte sich selber als Chefcoach zusammen mit Hammer auf die Bank.

Mit Erfolg, denn einem überzeugenden 3:1 in Niendorf folgte ein glückliches 3:2 gegen den SC Victoria. Zudem kam Tinas-Topal bei der Mannschaft an. In der vergangenen Woche bedankte sich Zehner Sascha de la Cuesta für den "Spaß im Training" und den "Respekt", der den Spielern wieder entgegengebracht werde, diesmal gab Philip Pettersson, Kunstschütze zum 1:0 (siehe Kolumne), zu, dass er "auch gerne mit Bülent weitergemacht hätte".

Doch stattdessen übernimmt nun Olaf Poschmann das Zepter. Die fachlich-sachliche Variante vom Ost-Bezirksligisten FSV Geesthacht. "Wir schauen nicht mehr in die Vergangenheit, sondern nur noch nach vorne", sagte Poschmann bei seiner Vorstellung auf der Pressekonferenz. Direkt daneben saß Bülent Tinas-Topal und erklärte, Gespräche mit anderen Kandidaten wie Frank Hüllmann "dienten eher der Ablenkung". Nicht die feine Art gegenüber "Hülle". Dennoch: Schlägt Poschmann ein, darf sich Tinas-Topal am Saisonende erst recht kräftig auf die Schulter klopfen.