Hart umkämpfter 2:1-Erfolg gegen Halstenbek führt das Team in die Oberliga-Spitze

Hamburg. Nach einer Viertelstunde Spielzeit hielt es Meik Ehlert nicht mehr auf seinem Horst-Ehrmantraut-Gedächtnisplastikstuhl. Der Cheftrainer des SC Condor stand auf - und lange Minuten mit verschränkten Armen auf der Tartanbahn des Berner Heerwegs. Zu schlecht war das, was sein Team auf dem Rasen fabrizierte. Der 0:1-Zwischenstand durch einen Bock von Keeper Sascha Kleinschmidt (siehe Kolumne) war schon zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft - und zu allem Überfluss bat Pressesprecher Helmut Bielfeld noch einen Fan des SC Condor zum nahe gelegenen Parkplatz, "da Ihr Wagen leider angefahren wurde".

Es schien ein schwarzer Tag zu werden für die "Raubvögel" - doch nach dem Abpfiff grüßte Ehlerts Team von Platz zwei. "Ich entschuldige mich nicht für den Sieg", scherzte Erfolgstrainer Ehlert auf der Pressekonferenz. Letzlich durfte er sogar ein wenig stolz sein, denn sein ersatzgeschwächtes Team (u. a. fehlten Skalnik, Krohn und Werwath) zeigte eine im Oberliga-Spitzenkampf wichtige Qualität. Es siegte trotz schwacher Leistung.

Platz drei bis sechs hat Ehlert vor der Saison als Ziel ausgegeben. Gewinnt sein Team nun selbst solche Partien, in denen der Trainer mangels Alternativen nicht einmal den schwachen Linksverteidiger Lars Lüdemann auswechseln kann, ist mehr möglich. "Wir wollen uns oben festbeißen", sagt Ehlert, mahnt jedoch, dass "uns in der ersten Halbzeit Einsatzwille und Engagement fehlten". Mit der bisherigen Punkteausbeute ist der Coach natürlich trotzdem "hoch zufrieden". Und werden die Condoraner am nächsten Wochenende bei den noch sieglosen Rugenbergenern ihrer Favoritenrolle gerecht, freut sich Ehlert vielleicht sogar schon bald über Rang eins.