Paloma bleibt nach 1:1 gegen Sasel Oberliga-Schlusslicht. Albrecht sucht “unbekannten Sponsor“

Hamburg. Manchmal ist Daniel Sager schwer zu verstehen. Man nehme das erste Saisonspiel seines USC Paloma beim Meisterschaftsfavoriten SC Victoria. Eine gute Leistung trotz knapper 0:1-Niederlage bescheinigte nicht nur die Presse dem Team. Sager sprach auf der Pressekonferenz von einem "schlechten Spiel meiner Mannschaft". Am dritten Spieltag reagierte er ironisch auf Gerüchte, Spieler hätten sich über ihn beschwert, nahm alle Schuld am 0:2 in Curslack ("Ich habe schlecht trainiert, eine schlechte Ansprache gewählt und schlecht aufgestellt") auf sich. Nun, nach einem mauen 1:1 gegen Aufsteiger Sasel, bei dem sich sein Team trotz 70-minütiger Überzahl keine Handvoll Torchancen herausspielte, war Sager "nicht unzufrieden mit der Leistung meiner Truppe. Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz, nahmen das Spiel in die Hand."

Letzteres stimmte, wobei dies bei einem früh dezimierten Gegner, der durch eine ernsthafte Torgelegenheit fast wie die Jungfrau zum Kinde zu drei Punkten kam, eine logische Folge war. Aber Abstiegskampf im Wortsinne gab es nur in der Schlussphase zu sehen.

"Ich weiß nicht, was mit uns los ist. Wir sind zu still auf dem Platz", sagte Christoph Aydin, dessen Treffer sechs Minuten vor ultimo immerhin die Nullen vom Tore- und Punktekonto löschte. "Am Trainer liegt es nicht. Und das Gerücht, wir hätten uns bei einem Sponsor über ihn beschwert, ist Schwachsinn. Dann haben wir einen Sponsor, den noch keiner kennt", sprang Kapitän Marc Albrecht für seinen Übungsleiter in die Bresche.

Sager kämpft derweil mit der mangelnden Durchschlagskraft der Offensive, ist aber dennoch von der vorhandenen Qualität im Kader überzeugt. "Wenn wir gewinnen, wird der Knoten platzen. Dann haben wir Selbstvertrauen und werden uns mehr Torchancen erspielen." Gegen einen guten Transfer hätte er aber nichts, wie er den Pressevertretern verriet: "Wenn ihr einen Stürmer wisst, der uns 20 Tore garantiert, nehme ich ihn gerne."