Hamburg. Wenn am Sonntag um kurz vor 14.30 Uhr an der Hoheluft die Einlaufmusik ertönt, wird Gunnar Hitscher etwas mulmig zumute werden. "Wir wollen keinesfalls in zweistelliger Höhe verlieren", sagt der 23-jährige Innenverteidiger des Eimsbütteler TV vor dem DFB-Pokalspiel gegen Greuther Fürth (Sky und im Liveticker auf abendblatt.de). Nach der Schlammschlacht zwischen dem zurückgetretenen Team und der Vereinsführung fragen sich Hamburgs Fußballfans, was vom "neuen ETV" zu erwarten ist. Kann die verstärkte A-Jugend den Vollprofis Paroli bieten? Oder fällt die Pokal-Rekordmarke 0:17, das der VfB Knielingen 1941 bei den Stuttgarter Kickers kassierte?

Besonders ankommen wird es auf Jonas Struckmann. Die Torhüterkünste des 18-jährigen Kapitäns werden gefragt sein. Davor bereitet Trainer Harald Wenzing die Besetzung der Viererkette große Kopfschmerzen. "Urlaub, Verletzungen, mangelnde Vorbereitungszeit - wir sind kaum eingespielt", sagt Wenzing. Hitscher, Ferhat Cetin, 17, Thomas Hanstein und Jan Novotny, beide 18, gelten als erste Kandidaten.

Im Mittelfeld sind viele Varianten denkbar. Sicher haben ihre Plätze Matthias Rosmanith, 30, und Saikou Ceesay, 19. Rosmanith, Neuzugang aus Freiburg, zog vor Kurzem als Außendienstler nach Hamburg. Vor Sprunggelenksverletzungen dürfte der Mittelfeldorganisator gefeit sein. Seine Firma stellt unter anderem eine Schale zur Stabilisierung des Sprunggelenks her. Ceesays Chef ist derweil der Vater des Torwarts. Der Gambier beginnt gerade eine Lehre bei der Glaserei Struckmann.

Im Angriff des ETV könnte ein einstiger Erzrivale zuschlagen. Ahmed Osmanov kam vom Lokalrivalen HEBC, feierte am Freitag seinen 19. Geburtstag. Wie es auch kommt - eines verspricht Coach Wenzing den Zuschauern: "Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen."

ETV: Struckmann - Cetin, Hitscher, Hanstein, Novotny - Ceesay, Rosmanith, Bartold, Kovacevic - Osmanov, Kilic

Fürth: Grün - Nehrig, Kleine, Karaslavov, Schmidtgal - Fürstner, Prib, Pektürk, Schröck - Pekovic, Occean