Interview mit Patrick Hiob, dem suspendierten Spieler des Oberligisten Oststeinbeker SV

Hamburg. Patrick Hiob hat den Ruf eines gut bezahlten Ballkünstlers zwischen Genie und Wahnsinn. Nun wurde er beim Oststeinbeker SV nach öffentlichen Angriffen gegen seinen Klub suspendiert.

Abendblatt:

Herr Hiob, verstehen Sie Ihre Suspendierung?

Patrick Hiob:

Nein. Was ich gesagt habe, war in ganz Fußball-Hamburg bekannt. Nur noch nicht aus meinem Munde.

Hauptsächlich monierten Sie verspätete Gehaltszahlungen ...

Hiob:

Ich erwarte, dass Zusagen eingehalten werden. Aber hier wirst du immer nur vertröstet. Keiner redet Tacheles. Meine Familie kann nicht von Luft und Liebe leben. Schön übrigens, dass unser Manager Söhren Grudzinski mir per SMS die Entscheidung mitteilte.

Sie bemängelten auch einen fehlenden Strafenkatalog. Als feierfreudiger Spieler seltsam, oder?

Hiob:

Nein. Was zählt, ist Training und Spiel. Wenn ich arbeiten musste oder etwas mit meinen Kindern war, sagte ich rechtzeitig ab. So verlässlich waren andere Spieler nicht immer. Jungs in so jungen Jahren merken dann etwas, wenn es ans Geld geht.

Apropos Geld. Wie verbleiben Sie mit dem OSV?

Hiob:

Wenn mit der Suspendierung die Zahlungen eingestellt werden, muss ich wohl damit leben. Aber auf dem Geld, dass sie mir noch schulden, bestehe ich.

Wie geht es für Sie weiter?

Hiob:

Fit halten ist kein Problem - ich spiele Freizeitliga, Betriebssport und Futsal. Zur neuen Saison kehre ich zu Germania Schnelsen zurück. Mein Eindruck nach einem Gespräch mit Trainer Jens Paeslack ist positiv. Er redet nicht um sieben Ecken, sondern sagt, was er denkt.