Greenkeeper Oliver Schaper ist Hamburgs führender Experte für schwierige Platzverhältnisse

Hamburg. Marco Krausz verteilte ein Sonderlob. "Das war eine außergewöhnliche Leistung von ihm", sagte der Coach. Als Krausz vor einem Jahr diese Worte sprach, freute sich der damalige Norderstedter Trainer (heute TSV Wandsetal) über seinen Greenkeeper Oliver Schaper. Der 39-Jährige hatte den vereisten Kunstrasenplatz an der Ochsenzoller Straße mit einem Radlader in drei Stunden komplett geräumt. Die heimische Eintracht konnte zum Testspiel gegen den FC St. Pauli II antreten und gewann mit 1:0.

An diesem Sonnabend brachte Schaper nun ein weiteres Kunststück fertig. Während die ganze Stadt nach der Derby-Absage über die Rasenqualität beim HSV diskutierte, war in Norderstedt die Regionalliga-Begegnung HSV II gegen den 1. FC Magdeburg (2:0) bereits über die Bühne gegangen. Auf Naturrasen, denn Kunstrasen ist nur bis zur Oberliga Hamburg erlaubt.

"Dies ist ein gewachsener Platz, mehr as 30 Jahre alt, ein Strapazierrasen. Ich verarbeite 90 Tonnen Sand im Jahr, fördere mit Sauerstoff die Bodenlebewesen, walze den Platz selten. Löcher machen ist besser. Die Kunst ist, das eingesickerte Wasser nicht gleich rauszuholen, denn vieles kann das Gras verwerten. So wird eine gute Wasserwirtschaft des Platzes befördert", sagte Agrarfachwirt Schaper, dessen Vorarbeit Früchte für die Rothosen trug.

"Der Platz wurde zwar während des Spieles immer tiefer, aber wir konnten darauf spielen, hatten einige schöne Aktionen und gewannen verdient", kommentierte HSV-II-Coach Rodolfo Esteban Cardoso die Partie. Zu diesem Zeitpunkt dachte Schaper bereits an seine neue Aufgabe: "Am Sonnabend spielt der HSV II daheim gegen Lübeck, und es soll bis Mittwoch regnen. Aber ich werde alles dafür geben, dass gespielt werden kann."