Amateurfußball: Das Trainerkarussell dreht sich weiter

Schwarzenbek sorgt vor. Hansa-Landesligaklub SC Schwarzenbek hat auf den bevorstehenden Abgang seines Trainers Robert Meyer zum Saisonende reagiert. Der Tabellensiebte von der Schützenallee gab am Sonntag Björn Schehr als neuen Coach bekannt. Dieser verlässt den bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter der Bezirksliga Ost, TuS Aumühle, nach internen Querelen um zu spät gezahlte Trainergehälter ebenfalls mit Ablauf der Spielzeit. Meyer verhandelte am späten Sonnabend erneut mit den Verantwortlichen des Oberligisten Bergedorf 85. Er soll im Sommer Nachfolger des scheidenden Manfred Nitschke werden. "Wir haben uns ausgetauscht, und ich nannte dem Verein die Bedingungen, unter denen ich diese reizvolle Aufgabe gerne antreten würde. Nun ist Bergedorf am Zug", erklärte Meyer. Zerschlagen hat sich hingegen offenbar der Bergedorfer Plan, den "verlorenen Sohn" Matthias Reincke in Funktion des Co-Trainers zurückzuholen. Reincke zieht anscheinend ein weiteres Engagement beim Lokalrivalen Curslack als Spieler vor und soll bereits abgesagt haben.

Lotz im Mittelpunkt. Ähnlich spannend geht es an der Hoheluft bei Oberliga-Meister SC Victoria zu. Obwohl Liga-Manager Ronald Lotz in der Presserunde den Plan dementierte, Bert Ehms Nachfolger Lutz Göttling sofort vom Konkurrenten Meiendorfer SV loszueisen ("Das ist nicht unser Ansinnen. Wir sind nicht im Dialog mit Meiendorf und wollen dort keinen Einfluss nehmen"), hält sich hartnäckig das Gerücht, der Trainertausch solle nicht erst zur neuen Saison über die Bühne gehen. In diesem Falle würde sich Lotz wieder allein auf den Managerposten zurückziehen und sich nicht wie zuletzt verkündet bei den Spielen der Mannschaft auf die Bank setzen. Bisher sperrt sich jedoch Meiendorf gegen eine Freigabe.

Bereits vollzogen ist hingegen der traurige Abgang von Victorianer Bum Joon Kim. Der 21-Jährige war vor der Saison überraschend an der Hoheluft zu einem Probetraining angetreten und hatte eine gute Hinrunde als Linksverteidiger folgen lassen. Nun aber muss Kim für zwei Jahre in sein Heimatland Südkorea. Er wurde wegen der angespannten Lage aufgrund des Konfliktes mit Nordkorea zum mindestens zwei Jahre dauernden Militärdienst einberufen.

Bub bleibt Top-Coach. Die Alten Herren des SC Condor verteidigten am Sonnabend vor 800 Zuschauern ihren Titel bei der 19. Auflage des traditionellen Wandsbek Altliga-Cups. Im Finale besiegte der Titelverteidiger den SC Urania mit 4:3 nach Neunmeterschießen. Hinter der Bande bei den "Raubvögeln" stand Condors Altstar Matthias Bub. Der einst beste Amateurspieler Hamburgs konnte wegen Knieproblemen nicht mitmachen - coachte aber dermaßen fachlich, dass Meik Ehlert, als Trainer des Oberligaklubs SC Condor Vor-Vorgänger von Bub, noch einen Tag später schmunzeln musste: "Einige Spieler aus unserem Team haben nie so hoch gespielt wie Bubi und ich. Als er vor und nach den Partien haargenau analysierte, was wir besser machen können und wie wir spielen sollten, musste ich lachen. Einige guckten ihn mit großen Augen an. Die hatten so etwas auf diesem Niveau noch nie gehört. Matze ist eben ein echter Fachmann."