Buchholzer Keeper nutzt sein Internetwissen in der Nachspielzeit. Buchholz siegt in Altona mit 1:0

Der Altonaer Stadionsprecher hatte "It's All Over Now, Baby Blue" aufgelegt, als die 93-Spieler geknickt vom Platz schlichen, allen voran Harry Jurkschat. Eigentlich ist er im Moment in der Form seines Lebens, er spielt regelmäßig, trifft fast nach Belieben und liefert Torvorlagen.

Doch am Sonntag hatte der AFCler einen rabenschwarzen Tag erwischt: Er spielte schlecht, verschoss zudem noch einen Elfmeter in der Nachspielzeit und verhinderte somit, dass seine Farben im Oberliga-Spiel gegen Buchholz wenigstens einen Punkt verbuchen konnten. Philip Mathies hatte die Gäste in der 56. Minute in Führung gebracht. "Es sollte heute nicht sein", ärgerte sich Altona-Trainer Thomas Seeliger nicht nur über diese Situation. "Wir haben nicht das abgerufen, was wir abrufen können." Dass der Gefoulte selbst zum Strafstoß antrat, war übrigens nicht der Grund für sein Versagen.

Held des Spiels wurde durch seine Parade nämlich der Buchholzer Keeper Henrik Titze, der prompt die Erklärung lieferte: "Ich kenne Mario Jurkschat ganz gut, wir unternehmen auch öfter mal etwas zusammen und spielen auf der Playstation gegeneinander. Vor dem Spiel hatte ich mir im Internet Videos von seinen Elfmetern angeguckt. Das hat geholfen - dabei bin ich sonst gar nicht so ein Elfmetertöter."

Für TSV-Trainer Thomas Titze waren die drei Punkte an der Adolf-Jäger-Kampfbahn wieder drei Zähler gegen den Abstieg - eine Interpretation, die Thomas Seeliger nicht hinnehmen wollte: "Tiefstapeln gehört zum Fußball, aber so etwas zu sagen, ist nicht in Ordnung. Buchholz hat zu viel Qualität, um gegen den Abstieg zu spielen. Gegen uns waren sie sogar Favorit."