Interview mit Uli Schulz, Trainer des Hansa- Landesligisten Hamm United

Im kommenden Jahr will Hamm United in der Oberliga Hamburg spielen. Trainer und Ex-St.-Pauli-Profi Uli Schulz über die Chancen, Marschalls Knie und eine Chancenverwertung à la Lukas Podolski.

Abendblatt:

Herr Schulz, wie sahen Sie das 1:0 gegen den MSV Hamburg?

Uli Schulz:

Drei Punkte. Ziel erreicht. Wir waren besser. Der Sieg geht in Ordnung, aber der Gegner war erstaunlich.

Wieso das?

Schulz:

Es war wie bei allen Teams, die gegen uns spielen. Sie feuern sich in der Kabine extrem an und laufen sich die Lunge aus dem Leib. Gegen uns will jede Mannschaft gewinnen. Dabei sind wir nicht mal Erster. Das muss also an unserem Image als Favorit liegen.

Haben es andere Spitzenteams leichter?

Schulz:

Ich bin weit davon entfernt, das zu behaupten. Trotzdem bin ich viel auf den Plätzen in Hamburg unterwegs. Wenn ich das Billstedter 6:0 gegen den VfL Lohbrügge sehe, verstehe ich die Gäste nicht. Billstedts Leistung war sehr gut. Aber der VfL tat nichts.

Von Schützenfesten wie in Billstedt trennt Ihr Team zurzeit einiges. Warum?

Schulz:

Wir vergeben unsere Möglichkeiten zu fahrlässig. Bülent Arlioglus Ding aus acht Metern ähnelte der Chance von Lukas Podolski gegen die Türkei. Da muss ein Angreifer wenigstens das Tor treffen. Ich war selber früher Stürmer, und so etwas regt mich auf.

Supertechniker Sidnei Marschall könnte für Abhilfe sorgen. Warum kam er erst eine halbe Stunde vor dem Ende?

Schulz:

Sidnei hat einen Knorpelschaden im Knie. Dieser verursacht ihm Wadenschmerzen. Eventuell kann das geglättet werden. Vieles ist aber einfach Verschleiß. Ich hoffe, er kann bald wieder von Anfang an spielen.