1:1 im Oberliga-Heimspiel gegen den Wedeler TSV. Prohn will seiner Mannschaft keinen Druck machen

Norderstedt. Direkt nach dem Schlusspfiff fasste Wedels Rafat Waseq die Partie bei Eintracht Norderstedt knapp zusammen: "Wir sind ja schon schlecht - aber die ..."

Doch es sollte für die Gäste nicht zum Sieg reichen, denn Torwart Sinanudin Omerhodzic verletzte sich kurz vor Spielende bei bereits erschöpftem Auswechselkontingent. Und so erzielte Norderstedts Joker Kolja Tirums in der Nachspielzeit das erlösende 1:1 für seine Farben. Dies war trotzdem zu wenig für die Gastgeber, denn die Erwartungshaltung hatte ein Zuschauer schon vor dem Anpfiff auf den Punkt gebracht: "Wenn wir gegen Wedel nicht gewinnen, dann herrscht hier Geisterstimmung - wen sollen wir denn sonst schlagen?" Doch der Druck kommt nur von außen, findet Eintracht-Trainer Andreas Prohn: "Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, auf die Jugend zu setzen. Das ist ein weiter Weg und niemand im Verein gibt Platz drei oder vier als Saisonziel aus."

So steht schon jetzt fest, dass auch im nächsten Jahr wieder mindestens fünf Spieler aus dem Jugendbereich in die Liga hochgezogen werden. Und das Saisonziel? "Platz neun, ein Platz besser als letzte Saison", sagt Prohn, der jedes Spiel seiner Aussage nach nachts noch einmal verarbeitet.

Am Spielfeldrand wirkt er für Außenstehende durch seine lautstarken Kommandos oft einschüchternd. Doch alles halb so wild: "Die Jungs kennen mich und wissen, wie das gemeint ist. Ich lobe auch - diesmal war nur wenig Anlass dafür." Stimmt. Als Steigbügelhalter für bessere Zeiten diente Wedel den Norderstedtern nicht.