FC Bergedorf 85 verhagelt St. Paulis Geburtstagskindern in den Schlussminuten die Feier

Hamburg. Geburtstage können so schön sein! Jörn Großkopf, Coach von St. Pauli II, feierte am Sonntag seinen vierundvziergsten, sein Spieler Nils Pichinot wurde am selben Tag 21 Jahre alt. Perfekte Voraussetzungen also, um im Spitzenspiel bei Bergedorf 85 ordentlich zu feiern. Und zunächst spielten die Gastgeber mit und verteilten Präsent Nummer eins: Ein Eigentor von Ofusuhene Oduro-Oponi zur St.-Pauli-Führung. Das freute nicht nur die Geburtstagskinder, sondern die gesamte Mannschaft, in der der 20-fache Ex-Jugendnationalspieler Moritz Volz sein durchwachsenes Comeback feierte. "Er muss sich erst an uns gewöhnen", sagte Großkopf über das St.Pauli-Debüt des 27-Jährigen, der lange Zeit verletzt war. Für das zweite Präsent sorgte das andere Geburtstagskind: Pichinot traf im 1:1-Duell gegen Torhüter Tobias Braun zur vorentscheidenden 2:0-Führung. Alles schien nach Plan zu laufen als Pichinot zehn Minuten vor dem Ende erneut allein vor dem Tor auftauchte, doch diesmal ahnte Großkopf schon: "Den macht er nicht!"

So war es - und Bergedorf drehte das Spiel. Am Ende hieß es 2:2. "Meine Jungs sitzen drinnen und fühlen sich, als hätten sie das Spiel verloren", ärgerte sich der enttäuschte Großkopf. Pichinot bekam nach Spielschluss auf dem Platz seinen Geburtstagskuchen von einem weiblichen Fan, doch freuen konnte er sich nicht. "Das 3:0 muss ich einfach machen.", sagte Pichinot geknickt.

Viel Zeit zum Verzweifeln hatte der einstige Curslacker Shootingstar aber nicht, denn für die Mannschaft gab es in der Kabine von seinem Trainer und ihm Döner für alle. "Es muss auch mal etwas Ungesundes sein", lächelte Großkopf. Und zuckte mit den Schultern.