Oberligist SC Victoria fiebert der Auslosung der zweiten Pokalrunde entgegen

Hamburg. Schlagfertig formulierte Bert Ehm vor Saisonbeginn den größten Wunsch an der Hoheluft. "Im DFB-Pokal reicht mir der amtierende Pokalsieger als Gegner", sagte Victorias Trainer. Viel weiter von den Bayern entfernt hätte Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen nicht sein können, doch nach dem Sensationssieg in Runde eins lautet an diesem Sonnabend (Sky live ab 21 Uhr) das Motto: Neues Los, neues Glück.

Während sich Manager Ronald Lotz nicht festlegen will ("Ob unser Los gut war, entscheidet später das Spiel"), haben Kapitän Jasmin Bajramovic und Freistoßkünstler Stephan Rahn wie Ehm genaue Anforderungen an die Glücksfee, Ex-Nationalspielerin Steffi Jones. "Wir wünschen uns den FC Schalke 04", sagen beide wie aus einem Munde. Rahn fände "ein Duell mit einem so großen Traditionsklub einfach geil. Außerdem würden wir dann gegen die zwei Hamburger Felix Magath und Bernd Hollerbach antreten." Bajramovic gibt persönliche Motive für seine Wahl an. "Ich will mal ausprobieren, wie es sich gegen Raúl spielt. Dieses Gefühl wäre für mich das Größte", schwärmt der Anführer des Oberliga-Meisters.

Was auch immer Fortuna für Vicky bereithält - die Frage nach dem Spielort wird sich in keinem Fall umgehen lassen. "Die zweite Runde wird am 26./27. Oktober unter der Woche ausgetragen. Unser Flutlicht ist aber noch nicht fernsehtauglich", erklärt Lotz. "Wir haben bereits Kostenvoranschläge für die Installierung einer tauglichen Anlage in Auftrag gegeben. Ob das finanziell sinnvoll und zeitlich in acht Wochen machbar ist, werden wir bald wissen." Zieht Vicky allerdings tatsächlich den dicken Fisch an Land, kämen die Imtech-Arena oder das Millerntor als Austragungsorte ins Spiel.

Die Anlage an der Hoheluft kann kaum mehr als 5000 Zuschauer aufnehmen. Lotz: "Zu St. Pauli haben wir erst kürzlich David Eybächer transferiert, und Helmut Schulte hat ein großes Herz für uns. Ebenso wie HSV-Präsident Bernd Hoffmann. Er wird sein Versprechen eines Freundschaftsspiels gegen uns, welches am 31. August an der Hoheluft stattfindet, halten. Im Falle des Falles hätten wir auf beiden Seiten hervorragende Ansprechpartner."

Beide Profiklubs haben auch schon ihre Bereitschaft erklärt, mit den Amateuren zusammenzuarbeiten. St. Paulis Pressesprecher Christian Bönig erklärte, dass Victoria herzlich willkommen sei und man sicher zu einer Einigung käme. Sein HSV-Kollege Jörn Wolf sagte: "Für Vicky ist die zweite Runde eine Riesensache. Wir haben uns sehr für sie als Hamburger Underdog gefreut." Wenn man angesprochen werde, sei grundsätzliches Interesse da.