Hansa-Landesligist gibt nicht auf. Pokalspiel bei TuS Osdorf wird nach Einspruch erneut verhandelt

Hamburg. Eines war GSK-Manager Sascha Rohde im Vorfeld der Verhandlung wichtig: "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Fällen Radko Rangelov und Ibrahim Kilic. Wir haben unsere Strafe erhalten." Bestraft wurde Hansa-Landesligist GSK Bergedorf am 7. März mit dem Verlust von sechs Punkten für den Einsatz eines dem Verein angeblich selbst unbekannten Spielers unter dem Namen Radko Rangelov. Die Posse sorgte in der Amateurfußballszene monatelang für Kopfschütteln (das Abendblatt berichtete). Seit Ostermontag steht der Klub zur Abwechslung mal auf der anderen Seite - als Ankläger.

Hintergrund ist das an jenem Tag mit 2:3 verlorene Oddset-Pokalviertelfinalspiel beim West-Bezirksligisten TuS Osdorf. Vor der Partie ließ sich Angreifer Ibrahim Kilic (12 Saisontore in 19 Partien) über die Internetseite www.dfbnet.org nicht in den elektronischen Spielbericht eintragen. Seine sechs Spiele währende Sperre war zwar am vorherigen Karfreitag bereits Geschichte. Sie endete mit dem 5:3-Erfolg im Pokalachtelfinale über den Hammonia-Landesligisten SV Lurup am heimischen Ladenbeker Weg. Das Computersystem hatte Kilic über die Feiertage jedoch nicht "entsperrt".

GSK zog vor das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) - und scheiterte. Zwar waren sich die Beteiligten einig, dass der Computerfehler nicht in die Verantwortlichkeit des Klubs falle. Schiedsrichter Marco Kulawiak (SC Teutonia 10) widersprach dafür der Darstellung der GSK-Verantwortlichen, er hätte den Einsatz des Spielers Kilic verweigert. Kulawiak will nur eine Auskunft erteilt haben, wonach der Spieler bei einer Sperre im Computersystem "vermutlich nicht spielen dürfte". Somit sei ein Einsatz des Spielers auf eigenes Risiko möglich gewesen. Dieser Auffassung schloss sich das HFV-Sportgericht an.

Wie tragfähig diese Argumentation ist, zeigt sich voraussichtlich am kommenden Mittwoch. Dann soll der erneute Einspruch der Bergedorfer in letzter Instanz vor dem HFV-Verbandsgericht verhandelt. GSK-Manager Rohde ist zuversichtlich: "Wir sind nur unter Protest angetreten, da wir uns sicher waren, dass Kilic spielberechtigt ist. Vor dem Verbandsgericht rechnen wir uns höhere Chancen aus."