Amateurfußball Niendorfer schießt Ex-Klub ab. Algan rätselt über Liegestütze, GSK protestiert gegen Pokalniederlage, USC trotzt Feldverweisen

Hattrick-Geburtstagskind. Markus Schwoy lachte und rief direkt nach dem Schlusspfiff seine Mitspieler zum Jubelkreis zusammen: "Kommt schnell, es gibt Alkohol!" Der Niendorfer feierte am Sonntag seinen 32. Geburtstag - und was für einen! Gegen seinen Ex-Klub SC Condor schoss er alle drei Treffer zum 3:0-Sieg heraus und konnte sogar lachen, als er drei Minuten vor dem Spielende ausgewechselt wurde. "Besser hätte man sich sein Geschenk nicht machen können", fand Schwoy, dessen 2:0 besonders herausragte: Von der Mittellinie wollte der Niendorfer eigentlich zu seinem Mitspieler flanken, doch Condors Keeper Sascha Kleinschmidt, der das Zuspiel abfing, glitt der Ball durch die Finger. Obwohl der sonst sichere Keeper dem Ball hinterhersprintete, konnte er nicht mehr verhindern, dass dieser hinter die Linie trudelte. Kleinschmidt konnte es selbst nicht fassen, war untröstlich: "Um Gottes willen. Ich hatte den Ball wohl im Geiste schon gefangen und einen Konter eingeleitet. Als ich ihn dann im Netz liegen sah, wollte ich mich nur noch umziehen und nach Hause fahren."

Komische Pseudoanalysen. Eine sehr durchwachsene Rückkehr an die Adolf-Jäger-Kampfbahn feierte Schnelsens Berkan Algan beim 0:0 seiner Mannschaft im Oberligaspiel bei Altona 93. Auf dem Feld fiel Algan nicht sonderlich auf, ärgerte sich aber nach dem Spiel über die "komischen Pseudoanalysen" der Presse. Am Osterwochenende war Algan beim 2:3 gegen Bergedorf vorzeitig ausgewechselt worden und sichtbar unzufrieden darüber gewesen. Die Spekulationen über ein Zerwürfnis zwischen ihm und Trainer Klaus Thomforde ärgerten Algan allerdings auch: "Wenn ein Spieler ein Tor macht und dann rausmuss, ist er eben mal gallig. Dann tritt man mal wie Klinsmann in eine Tonne oder schießt was um. Das gehört zum Fußball dazu."

Eine Strafe soll Algan von Vereinsseite dennoch erhalten, wie Co-Trainer Juri Savitchev bestätigte. Wie diese aussehen wird, ist noch unklar. "Vielleicht Liegestütze oder so, ich weiß es nicht", scherzte Algan. "Wichtig ist: Der Trainer und ich haben das geklärt."

Unglücksrabe am Unglückstag. Seinen persönlichen Unglückstag erlebte Darko Lejic ausgerechnet am Freitag, den 13., im Spiel der Landesliga Hansa bei TuS Aumühle. Der Keeper von GSK Bergedorf ermöglichte den in Hälfte eins weitgehend hoffnungslos unterlegenen Aumühlern zunächst den Anschlusstreffer in der 40. Minute. Nach einer Rückgabe wollte er elegant Jan-Hendrik Rathmann ausspielen.

Dieser luchste ihm den Ball ab, bediente Ali Yasar, und der schob ihn von der Strafraumgrenze ins leere Tor. Noch kurioser verschuldete Lejic den Ausgleich zwei Minuten vor dem Abpfiff. Adrian Jokiel schlug einen Freistoß von der Mittellinie Richtung Fünfer. Lejic wollte die Kugel klären, verschätzte sich jedoch und schlug mit der Faust nur in die Luft. Seelenruhig schlug der Ball zum 2:2-Endstand ein - und Lejic war der unglücklichste Mensch auf der ganzen Anlage.

GSK-Protest. Zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf musste GSK somit abschreiben, der Pokalsieg ist jedoch noch drin. Der Verein hat Protest gegen die 2:3-Niederlage im Viertelfinale des Oddset-Pokals bei TuS Osdorf eingelegt. Stürmer Ibrahim Kilic soll nach einer abgelaufenen Sperre von sechs Partien einsatzberechtigt gewesen sein. Allerdings war sein Name für den elektronischen Spielbericht im Internet nicht freigeschaltet und Schiedsrichter Marco Kulawiak (SC Teutonia 10) ließ Kilic nicht spielen. "Es ist ein Unding, dass so etwas passiert, wenn die besten vier Hamburger Pokalteams ausgespielt werden", sagte GSK-Manager Sascha Rohde. "Wir haben neutrale Journalisten als Zeugen für den Vorgang und rechnen uns mit unserem Protest sehr gute Chancen aus."

Gut zurückgearbeitet. Wahrlich viel erlebt hat Palomas Trainer Marco Krausz in seiner langjährigen Laufbahn - doch die Oberligapartie beim SV Halstenbek-Rellingen wird ihm wohl ewig in Erinnerung bleiben. Krausz: "Beim Stand von 2:2 sieht unser Torwart Marco Koch Gelb-Rot, ich muss hinter die Bande, dann machen wir durch Christian Jelting in Unterzahl vier Minuten vor Schluss das 3:2 und Ersatzspieler Alexander Graf kriegt die Rote Karte, weil er im Freudentaumel ein Hütchen in der Coaching-Zone umtrat - das war unglaublich. Wenn es für Meckern ständig Gelb gibt, für klare Foulspiele aber nicht, kommt das dabei heraus." Schließlich schickte Schiedsrichter Henry Wagner (ETV) auch noch Palomas Marcel Meyer mit Gelb-Rot vom Platz (88.). "Mit neun Spielern und einem Feldspieler im Tor haben wir die Schlussphase überstanden. Dieser Sieg kann Signalwirkung haben", freute sich Krausz - und lobte ganz besonders Lohfeldt für seinen achtminütigen Einsatz zwischen den Pfosten. "Andre hat als rechter Mittelfeldspieler angefangen, dann Rechtsverteidiger gespielt und dann stand er im Kasten. Er hat sich gut zurückgearbeitet."