Hamburg. Sieben Spiele, vier Niederlagen, drei Siege. Seit Wolfgang Krause Trainer ist, stehen bei Oberligist Billstedt Unentschieden auf dem Index. Krause über falsche Personalentscheidungen, eine Rückholaktion und das Image als Fahrstuhlmannschaft.

Hamburger Abendblatt:

1:3 gegen Vicky. Ist der Abstieg besiegelt?

Wolfgang Krause:

Von der Papierform her ja. Uns fehlt einfach ein Stück Qualität für die Oberliga.

An der Einstellung liegt es nicht?

Krause:

Nein. Die Mannschaft hat in den letzten Spielen bravourös geackert. Wir machen zu einfache Fehler.

Welche?

Krause:

Wir sind zum Beispiel nach eigenen Standards in der Rückwärtsbewegung schwach, schlucken Konter. Dazu kommen grobe individuelle Patzer.

Mit der Entlassung von Trainer Schäfke und Co-Trainer Heeschen im Dezember sollte alles besser werden ...

Krause:

Die Entlassung war falsch. Die interne Lösung mit Sedat Özdemir hielt nur kurzfristig. Viele Spieler hatten zu ihm ein distanziertes Verhältnis Wochenlang herrschte Unruhe im Verein.

Jetzt ist Heeschen neuer Manager.

Krause:

Ja, er ist wieder an Bord.

Er ist somit Ihr Nachfolger. Vorher waren Sie sein Chef, nun ist es umgekehrt.

Krause:

Es ging bei unserer Zusammenarbeit nie um Hierarchien, sondern um das Team. Andreas ist geradlinig, legt Wert auf Disziplin, ist stark im Marketing und bei den Jungs beliebt.

Weiß die Mannschaft es denn schon?

Krause:

Ich habe es ihr mitgeteilt. Die Spieler haben erfreut gelächelt.

Dafür klebt bei einem Abstieg das Image der Fahrstuhlmannschaft am Team.

Krause:

Wir werden langfristig daran arbeiten, dieses Image abzulegen. Sechs Spieler werden gehen, den Rest wollen wir halten - und bei Abstieg nächstes Jahr im oberen Drittel der Landesliga Hansa mitspielen.